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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1299 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1299 Steljeraja Anja Benko Form des Selbst-Versteckens zählt zu den Hauptcha- rakteristika für versteckte Minderheiten. Dass die Steiermark 1955 Eingang in den österrei- chischen Staatsvertrag fand, wurde in der Steiermark gern als Irrtum bezeichnet. In den 70er-Jahren und dann in den 80er-Jahren des 20. Jh.s wurde diese Frage wieder diskutiert und führte zur Gründung des Artikel VII Kulturvereins, der sich um eine Anerkennung als Minderheit bemühte. Quellen : Volkszählungsergebnisse 1939 in : SI-AS-1164, Bestand : Inštitut za narodnostna vprašanja 1824–1995 : 914 (53). Lit./Web : T. Zorn : Prispevek k ljudskemu štetju 1939. leta na zgornjem Štajerskem. In : ČZN 7 (1971) 329–335 ; Volksgruppenreport 1976, hg. Österreichisches Volksgruppenzentrum. Wien 1976 ; T. Zorn : O Slo- vencih na avstrijskem Štajerskem. In : Razprave in gradivo 7/8 (1976) 195–197 ; H. Haas : Das Minderheitenschutzverfahren des Völkerbundes und seine Auswirkungen auf Österreich. In : H. Konrad, W. Neugebauer (Hg.) : Arbeiterbewegung – Faschismus – Nationalbewußtsein. Fest- schrift zum 20jährigen Bestand des Dokumentationsarchivs des ös- terreichischen Widerstandes und zum 60. Geburtstag von Herbert Steiner. Wien/München/Zürich 1983, 349–365 ; H. Kurahs : Die Entwicklung der Stadt Radkersburg vom Zusammenbruch der öster- reichisch-ungarischen Monarchie bis zum Tode ihres Bürgermeisters Dr. Franz Kamniker (Phil. Diss.). Graz 1985, 137  ff.; Z. Zorko : Govor vasi Žetinci (Sicheldorf) v avstrijskem Radgonskem kotu. In : Slavistična revija 37 (1989), 1–3, 241–251 ; J. Moser und E. Katschnig-Fasch (Hg.) : Blatten. Ein Dorf an der Grenze. In : Kuckuck Sonderband 2/1992 (Graz) 105 ; Steirische Slowenen. Zweisprachigkeit zwischen Graz und Maribor. In : Alpen-Adria Alternativ. Graz 1994, 63–72, 65 ; Signal, Jahresschrift des Pavelhaus. Graz : Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark, Laafeld : Pavelhaus 1995– ; Ch. Stenner (Hg.) : Sloweni- sche Steiermark. Verdrängte Minderheit in Österreichs Südosten. Wien/ Köln/Weimar 1997 ; Ch. Promitzer : Verlorene Brüder. Geschichte der zweisprachigen Region Leutschach in der südlichen Steiermark (19.–20. Jahrhundert). (Phil. Diss.). Graz 1996 ; Österreichische Volksgruppen- handbücher, Steirische Slowenen, Band 9, hg. Österreichisches Volks- gruppenzentrum. Wien 1996 ; M. Scheuermann : Minderheitenschutz contra Konfliktverhütung ? Die Minderheitenpolitik des Völkerbundes in den zwanziger Jahren. Materialien und Studien zur Ostmitteleuropa- Forschung 6. Marburg 2000 ; J. Prelog : Leb’ ich mein Schicksal aus. Ce- lovec 2002 ; A. Haberl-Zemljič : Die Sprache im Dorf lassen. Festhalten und Aufgeben der slowenischen Sprache in Radkersburg Umgebung. Wis- senschaftliche Schriftenreihe des Pavelhauses, Band 6, 2004. Znanst- vena zbirka Pavlove hiše, 6. knjiga ; D. Kolonovits : Rechte der Volks- gruppen. Expertenhearing vor dem Ausschuss-Grundrechtskatalog am Freitag, den 30. 1. 2004, Parlament, Lokal IV. In : http://www. konvent.gv.at/K/DE/AVORL-K/AVORL-K_00276/fname_016809. pdf ; (Hidden) Minorities. Language an Ethnic Identity between Central Europe and the Balkan. Wien 2009 ; A. Haberl-Zemljič : Pustiti jezik v vasi. Ohranjanje in opuščanje slovenskega jezika v Radgonskem kotu. Ljubljana 2012 ; Znak = Signal, Das Magazin der Sloweninnen und Slowenen in der Steiermark = Revija Slovenk in Slovecev na avstrijskem Štajerskem. Hg. Kulturno društvo sedmi člen za avstrijsko Štajersko – Pavlova hiša, Red. S. Weitlaner. Laafeld/Potrna 2015. Andreja Haberl-Zemljič Steljeraja [gemeinschaftliches Streurechen]. Die S. war eine bäuerliche Tätigkeit, die gemeinsam von den Mit- gliedern eines bäuerlichen Anwesens und den Nach- barn verrichtet wurde. Dabei wurde durch das Abästen und die Lichtung des Unterholzes (slow. košutenje), aus- nahmsweise auch durch das Fällen von Fichten, Streu für die Tiere beschaffen. Diese Tätigkeit verlief jeweils einen ganzen Tag bei einem Bauern, bis alle Bauern der Nachbarschaft ihre Streu für den Winter eingefahren hatten. Diese Art der organisierten Nachbarschaftshilfe war vor allem in der →  Mežiška dolina (Mießtal) und im →  Jauntal/Podjuna verbreitet, teilweise auch im oberen Savinja-Tal und im westlichen Pohorje (Bachergebirge). Mancherorts (in der Mežiška dolina) wurde an dieser Tradition bis in die 60er-Jahre des 20. Jh.s festgehalten, und zwar meist jeweils in der zweiten Oktoberhälfte. Meist wurden auch zusätzliche Helfer dazu eingeladen, sodass regelmäßig zwanzig oder dreißig, ausnahmsweise auch bis zu fünfzig Hilfskräfte mitwirkten. Die Arbeit begann frühmorgens, in der Regel im Morgengrauen, mit einem Feuer und einem gemeinsa- men Gebet im entsprechenden Waldstück. Die zu spät Kommenden waren dem Gelächter preisgegeben. Die Arbeit endete mit der Abenddämmerung und war re- lativ beliebt wegen des geselligen Beisammenseins und der reichlichen und besseren Verpflegung während und nach der Arbeit. Bei größeren Gruppen konnten nach einigen Quellen die nachfolgenden Abendessen auch bis zu fünf Stunden dauern, da mit bis zu 20 verschie- denen Gängen aufgewartet wurde. Beim geselligen Beisammensein wurde getanzt und es wurden verschiedene Gruppenspiele gespielt. Ei- nes der häufig gespielten Spiele war das sog. rajcl pipat [Fichtwurzelziehen]. Rajcl war eine bis zu drei Meter lange, geschälte und gekochte Fichtenwurzel oder ein Fichtenast, die bzw. der zusätzlich eingeseift wurde. Danach wurde die Wurzel in die Gruppe von Männern geworfen, die an ihr zogen. Gewonnen hatte der, dem es gelungen war, das rajcl an sich zu reißen und den anderen aus den Händen zu ziehen. Ein ähnliches Spiel spielten oft auch die Frauen, die jedoch an einer ein- geseiften Weißrübe zogen. Oft wurde statt der Rübe auch ein ausgehöhlter Kürbis verwendet, in den zuerst eine Katze oder ein Igel gesetzt wurde. Gewinnerin war diejenige, die, nachdem der Kürbis geborsten war, das Tier auch eingefangen hatte. Als Belohnung erhielt der Gewinner oder die Gewinnerin einen šarkelj bzw. šartelj [Hefekuchen], Schnaps, einen Strauß Blumen, Zigaret- ten, ein Kopftuch oder Ähnliches. Am Ende bekamen
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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