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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
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Page - 1332 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1332 Tainacher Handschrift Tainacher Handschrift nische Mundart und Mundartreste im Klagenfurter Becken. Phil. Diss. Wien 1973, 287 S.; K. Sturm-Schnabl : Slovensko narečje v funkciji komunikacijskega sredstva za tuje prisilne delavce v letih 1938–1945 v političnem okraju Celovec. Dokumentacija o slovenskem življu do 2. sve- tovne vojne. In : Obdobja 26 – Metode in zvrsti. Slovenska narečja med sistemom in rabo. Ljubljana 2009, 371–391 ; B.-I. Schnabl : Poljanci in poljanščina, Nova spoznanja o stari identiteti Slovencev na Celovškem polju. In : Nedelja, priloga XIV dni, 1. 4. 2011, 4–6 ; B.-I. Schnabl : Celovško polje, neznani zaklad osrednje slovenske kulturne pokrajine. In : KK 2013. Celovec 2012, 107–122. Web : www.mjt.at/gesch-pfarre.htm ; www.sodalitas.at (4. 1. 2013). Bojan-Ilija Schnabl Tainacher Handschrift, slow. Tinjski rokopis, slowe- nisches Liederbuch mit Kirchenliedern aus Rakol- lach/Rakole bei →  Tainach/Tinje (am Übergang vom →  Klagenfurter Feld/Celovško polje zum →  Völker- markter Hügelland/Velikovško podgorje unmittelbar an der Drau/Drava gelegen), geschrieben 1839, wahr- scheinlich auf Anregung von Jožef und Vincenc Led- winko sowie des Schreibers Rauter, die auf den ers- ten Seiten der Handschrift genannt werden. Die T.  H. enthält 89 Lieder und weist drei verschiedene Hand- schriften auf. Die Lieder waren für den Gesang durch das ganze Kirchenjahr bestimmt, sind jedoch ohne Noten. Niedergeschrieben sind sie in der slowenisch- kärntnerischen Variante in der Tradition der Volkspoe- ten, der bukovniki (→  Bukovništvo). Erhalten sind die Melodien von ca. 30 Liedern. Inhaltlich bilden die Lieder mehrere Einheiten : Adventlieder, Weihnachts- und Sternsingerlieder (10), Fasten- bzw. Osterlieder (13). Darunter finden sich auch die ältesten Lieder : Marienanbetungen (17), die ursprünglich aus der Barockzeit stammen, eucharis- tische Loblieder (32), diese stammen wahrscheinlich vom Ende des 18. Jh.s, ebenso wie auch die Messlie- der (3). Geringer vertreten sind Heiligenlieder (5) und Gelegenheitslieder (5). Gänzlich fehlen jedoch Pfingst- und Begräbnislieder. Die ältesten Lieder sind die Feiertags-, Weihnachts- und Osterlieder, die auch in den handschriftlichen und gedruckten Liedbüchern aus dem 17. und 18. Jh. im slowenischen Zentralraum sowie im Prekmurje (Über- murgebiet) vorkommen (Lied Nr. 1, ein Adventlied über die Frohbotschaft Mariens, Lied Nr. 22 Vienahtna Pesem o Kristusovem rojstvu [Weihnachtslied über Christi Geburt], Lied Nr. 26, das Fastenlied Žalostna je mati stava [Traurig stand die Mutter] und Lied Nr. 34, das Osterlied Kristus je od smerti vstov [Christu ist von den Toten auferstanden]  …). Diese stellen das gemeinsame katholische, vorprotestantische Kirchen- liedrepertoire dar. Die Lieder sind teilweise Überset- zungen (wobei lediglich bei 6 Liedern mit Sicherheit eine Übersetzung aus dem Lateinischen oder aus dem Deutschen nachgewiesen ist), teilweise Bearbeitungen, kreative Überarbeitungen aus bekannten fremdspra- chigen Kirchenliedsammlungen sowie originäre Ge- legenheitsschöpfungen aus dem Kreis der der Kirche nahestehenden Personen : von Priestern, Organisten, Leitern von Wallfahrten, von den Verantwortlichen für den Gesang bei Kirchenfesten und bei Manifestationen der Volksfrömmigkeit. Jene, die die Lieder bearbeiteten, hauchten den Lie- dern den Reiz der originären Empfindung ein und gestalteten sie sprachlich attraktiv im Geiste der herr- schenden Norm der damaligen Literatur der sloweni- schen Volkspoeten, sodass sich die Sänger und Zuhö- rer mit ihnen identifizieren und sie annehmen und sie auch in Herz schließen konnten. Es handelt sich dabei also um Liedtexte aus unterschiedlichen Epochen vom Mittelalter bis zum 19. Jh., die den slowenischen reli- giösen und kirchlichen Bedürfnissen eines bestimmten Kärntner Raumes angepasst wurden. Die Manuskripte der T.  H. publizierte erstmals Dr. Pavel Zdovc für wissenschaftliche Bedürfnisse im Ei- genverlag und machte sie so der Fachwelt zugänglich. Seine Edition beinhaltet : eine informative Einleitung, Kopien und deren Transkription, ein Glossar und eine sprachwissenschaftliche Studie, d. h. alles, was für um- fassende weiterführende Studien notwendig ist. Die schwierigste Aufgabe war wohl die Transkription der Liedtexte, die nur ein Kärntner Slowene, Sprecher des →  Jauntaler Dialekts (podjunsko narečje), Dialektologe und Kenner des älteren slowenischen Schrifttums in Kärnten/Koroška und →  Krain/Kranjska, wie es eben P. Zdovc ist, erfolgreich bewerkstelligen konnte. Seine gewissenhafte Arbeit ermöglichte erst die Buchedi- tion der T.  H. von Martina Orožen mit Zustimmung von P. Zdovc, die weiterführende Studien von zehn Fachkollegen enthält, die die verschiedenen inhaltli- chen, sprachsystemischen, syntaktischen, stilistischen, versbezogenen und musikalischen Aspekte vertiefend analysieren. Der Zeitpunkt der Aufzeichnung 1839 fällt in die Übergangsepoche, als sich die alten sprachlichen Mo- delle und regionalen Unterschiedlichkeiten (aus Kärn- ten/Koroška, Krain/Kranjska, Steiermark/Štarjerska sowie aus dem Prekmurje [Übermurgebiet]) veränder- ten und aufgelassen wurden. Es ist dies die Zeit, als sich
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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