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Tamburaško društvo »Strel«
Tamburizzachor in Achomitz/
Zahomec, Archiv Martin
Wiegele
KS, 30. 3. 1927
Oktet Suha
Dekleta iz Rikarje vasi,
Navzgor se širi rožmarin
Kirchenlieder ist dem zugrunde liegenden Gedanken,
der Überlegung oder dem emotional betonten Inhalt
untergeordnet. Für manche Lieder, die aus Liederbü-
chern des slowenischen Zentralraums übernommen
wurden, ist die geringere Präsenz der Kärntner Ele-
mente kennzeichnend (so das Lied Nr. 88 Na Črno
nedelo [Lied zum Schwarz-/Fastensonntag]), doch
verspürt man in ihnen noch immer die Präsenz einer
Überarbeitung in der Tradition der bukovniki, und zwar
in jenem Maße, als es für das Verständnis und die Aus-
sprache in Kärnten/Koroška notwendig war.
Die künstlerische Besonderheit und Schönheit des
Ausdrucks, der Empfindungen, der stilistischen funk-
tionalen Nutzung aller sprachlichen Elemente der
außergewöhnlichen Kirchenlieder der T. H. ist den
modernen Lesern ohne entsprechende Kenntnis des
dialektalen und sprachhistorischen Hintergrunds bzw.
ohne sprachhistorischen Kommentar nicht erschließ-
bar.
Quellen : P. Zdovc : Tinjski rokopis, Pesmarica iz Rakol pri Tinjah na
Koroškem. (Samizdat) Dunaj 2000 ; M. Majar : Pesmarica cerkvena ali
Svete pesme. Celovec 1846.
Lit.: M. Smolik : Odmev verskih resnic v slovenski cerkveni pesmi (od
začetkov do konca 18. stoletja), (Phil. Diss.) Ljubljana 1963 ; A. Nadrah :
Cerkvene ljudske pesmi v liturgiji. Stična 1969 ; H. Paulitsh : Das Phä-
nomen »Bukovništvo«. Klagenfurt/Celovec 1992 ; M. Orožen : Tinjska
rokopisna pesmarica. Maribor 2005 ; M. Orožen : Cerkvena pesem kot
načrtno oblikovana leposlovna jezikovna zvrst knjižne prekmurščine. In :
Kulturološki pogled na razvoj slovenskega knjižnega jezika. Maribor
2011.
Martina Orožen ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl
Tamburaško društvo »Strel«, → Borovlje. Slovensko
prosvetno društvo »Borovlje« [Slowenischer Kulturverein
»Borovlje« (Ferlach)].
Tamburizzamusik. Die Wurzeln des heutigen Tam-
burizzainstruments gehen zurück auf die alte Kultur
Mesopotamiens. Archäologische Funde haben gezeigt,
dass die Sumerer, Vorfahren der Babylonier, vor 4.000
Jahren ein mit der heutigen Tamburizza vergleichbares
Instrument gekannt haben. Gut erhaltene Bilddenkmä-
ler aus Theben in Ägypten zeigen Vorgänger der Tam-
bura. Diese Instrumente hatten einen dünnen langen
Hals und einen birnenförmigen Körper. Nicht erkenn-
bar ist, ob die Instrumente bereits Bünde aufwiesen.
Solche langhalsigen lutnje tauchen auch, wenngleich
seltener, in der griechischen Antike und in Rom auf. Es
wird vermutet, dass die Griechen das Instrument p(h) andoura nannten. Mit den Türken kam die lutnje auf
die Balkanhalbinsel und bürgerte sich dort als Tambura
ein. Ende des 19. Jh.s entwickelte sich auf dem Ge-
biet der Batschka die Tamburizza (o. Tamburica), die
bislang lediglich als Soloinstrument eingesetzt worden
war, zu einem Chorinstrument nach dem Vorbild der
dortigen Romakapellen.
Pajo Kolarić (1821–1876) gründete 1847 in Osi-
jek das erste Tamburizzaensemble in Kroatien und
setzte damit den Grundstein für die orchestrale Tam-
burizzamusik. Die Auftritte kroatischer Tamburizza-
gruppen in den slowenischen Kronländern lösten auch
dort große Begeisterung für die Tamburizza aus. Die
Anfänge der Tamburizza bei den Slowenen sind nicht
restlos erforscht. Dennoch deutet einiges darauf hin,
dass eine rege Tätigkeit bereits am Anfang des letzten
Dezenniums des 19. Jh.s einsetzte. Im August 1890
wurde in → Trieste/Trst/Triest der erste Tamburiz-
zachor gegründet, im Jahr 1892 bestand in Ljubljana
ein Tamburizzaverein namens »Zvezda« unter der Lei-
tung von Emil Adamič. Am 24. Oktober 1894 trat der
Tamburizzachor des Gesangsvereins »Lira« aus Kam-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602