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Übersetzungen von Patenten und Kurrenden
Josephinisches Patent
deutsch-italienisch-slowe-
nisch, Centralna pravosodna
knjižnica, Foto Bojan-Ilija
Schnabl
Josephinisches Patent
deutsch-slowenisch, Central-
na pravosodna knjižnica, Foto
Bojan-Ilija Schnabl
Jagdordnung von 1754 und die kirchliche Ausgabe der
Verlautbarung über die Abschaffung einiger kirchlicher
Feiertage von Slowenen aus Kärnten/Koroška übersetzt
oder zumindest redigiert. Mit einer ähnlichen Wahr-
scheinlichkeit kann für das Patent vom Jahre 1749
gelten, dass kein Kärntner an der Übersetzung betei-
ligt war, sondern ein Übersetzer aus dem slowenischen
Zentralgebiet.
Im darauffolgenden Zeitabschnitt der Frühzeit der
gedruckten slowenischen Patente und amtlichen Ver-
lautbarungen kann man zumindest zwei Blöcke fest-
stellen. Den einen stellen die Patente aus den Jahren
von 1768 bis 1774 dar, den zweiten jene aus den Jahren
zwischen 1790 und 1793. Sprachlich am einheitlichsten
sind die amtlichen Verlautbarungen aus den Jahren von
1768 bis 1774. Vieles deutet darauf hin, dass die Kärnt-
ner Patentpublikationen in slowenischer Sprache von
der Zentralgestalt der slowenischen Aufklärungsepo-
che in Kärnten/Koroška, von Oswald →
Gutsmann,
übersetzt wurden. Einmal ist es die Sprache und dann
wissen wir, dass Gutsmann auch zu anderen Überset-
zungsprojekten des Landes herangezogen wurde.
Zwischendurch kamen aber auch aus → Krain/
Kranjska slowenische Patentübersetzungen nach Kärn- ten/Koroška, vielleicht auch solche aus der Steiermark/
Štajerska oder aus dem Küstenland. Nach 1774 scheint
es, als ob für einige Zeit nur noch außerkärntnerische
Ausgaben in Gebrauch gewesen seien. Diese waren
zwei- beziehungsweise dreisprachig (deutsch-slowe-
nisch beziehungsweise deutsch-italienisch-slowenisch).
Sprachlich waren sie in der zentralslowenischen Varie-
tät abgefasst. Nach dem Jahr 1790 kam dann wieder für
kurze Zeit die Kärntner slowenische Variante zum Zug
(→ Klagenfurter Marktordnung, 1793).
Kärnten gehörte verwaltungsmäßig zu der innerös-
terreichischen Ländergruppe. 1564 wurden in Graz die
obersten Zentralbehörden eingerichtet. Auf Landes-
ebene gab es neben einem landesfürstlichen noch einen
ständischen Beamtenapparat. Einen Reformschub im
Bereich der politischen Behörden brachten die Refor-
men unter Maria Theresia und Joseph II. Im Zug der
Verwaltungsreformen verlor Kärnten zeitweise seine
Eigenständigkeit als Land. Von 1782/83 bis 1791 ge-
hörte es dem Gubernium in Graz an, das Steiermark,
Kärnten und Krain umfasste. Ab 1803 wurde das stei-
ermärkisch-kärntnerische Gubernium mit dem Sitz in
Graz eingerichtet. Einfluss auf die Behördenstruktur
und die Zugehörigkeit zu den Zentralbehörden hatten
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602