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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Page - 1403 -
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Page - 1403 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž

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1403 Vereinswesen (2) in Jugoslawien der 1960er-Jahre konstituierten sich nur vier Vereine, dagegen lösten sich 16 auf. Die Zahl der bestehenden Vereine ging zurück. Das war zwar nicht ausschließ- lich, aber doch auch auf den zunehmenden Einfluss der deutschsprachigen Umwelt mit den deutschtü- melnden bzw. deutschnationalen »heimattreuen Ver- bänden« (u. a. »Kärntner Heimatdienst« ; »Kärntner Abwehrkämpferbund«) als einem wichtigen Element nationaler Agitation im gemischtsprachigen Kärnten zurückzuführen (→  Deutschtümler, →  Deutschnatio- nale Vereine). 1983 verzeichnete man 51 slowenische Kulturvereine, 35 Chöre bzw. Gesangsvereine sowie 20 sozial-politische Vereine. Zu diesem Zeitpunkt be- fand sich das slowenische Vereinswesen wieder in ei- ner Aufschwungphase, die im letzten Dezennium des 20. Jh.s zu einem Gründungsboom führte. 39 Vereine unterschiedlichen Typs konstituierten sich, das Gros in den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt-Land. Die slowenische Vereinskultur erlebte an der Wende vom 20. zum 21. Jh., ergänzt durch das Auftreten interkultu- reller zweisprachiger deutsch-slowenischer Vereine wie der »Bildungswerkstatt für zweisprachige Kommunika- tion, Klagenfurt« (Izobraževalna delavica za dvoježicno komunikacijo, Celovec), vor dem Hintergrund der im Gang befindlichen europäischen Integration eine Blüte. Lit.: W. Drobesch : Vereine und Verbände in Kärnten (1848–1938). Vom Gemeinnützig-Geselligen zur Ideologisierung der Massen. Klagen- furt 1991 ; W. Drobesch : Das slowenische Vereinswesen in Klagenfurt 1848–1938. Nationale Selbstbehauptung und Assimilation der Slowenen im städtischen Bereich. In : ÖOH 33 (1991) 426–465 ; P. Wiesflecker : Klagenfurt als Sitz kultureller Institutionen der Kärntner Slowenen. In : 800 Jahre Klagenfurt. Festschrift zum Jubiläum der ersten urkundli- chen Nennung (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topo- graphie 77), Klagenfurt 1996), 421–438 ; W. Drobesch : Vereinswesen und nationale Frage 1914–1999 – Regionale Schwerpunktbildungen und Breitenwirkung. In : W. Drobesch, A. Malle (Hg.) : Nationale Frage und Öffentlichkeit. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2005, 185–214 ; A. Malle : Vereine in Kärnten. In : H. Rumpler, P. Urbanitsch (Hg.) : Die Habsburgermonarchie 1848–1918. 8/1 : Politische Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft. Wien 2006, 451–501. Werner Drobesch Vereinswesen (2) in Jugoslawien. Schon bald nach dem Antritt des Exils (→  Vertreibung 1920) sammel- ten sich die wegen ihrer ethnischen Herkunft und po- litischen Tätigkeit Vertriebenen Kärntner Slowenen ei- nerseits in Flüchtlingsorganisationen und andererseits im Rahmen von »Kärntner Stammtischen« bzw. »Krei- sen« in Wirtshäusern oder Restaurants, deren Tradition teilweise auf gleichartige Treffen in Kärnten/Koroška zurückgehen (so der Villacher oder der Klagenfurter Kreis, →  Beljaško omizje). Ziel war es, die existenziel- len Fragen zu lösen, Kontakte zu pflegen, verschiedene Formen der Unterstützung Kärntner slowenischen Studenten zukommen zu lassen, Schüler beim Schul- besuch im damaligen Jugoslawien zu unterstützen oder unterschiedlichste Hilfe der slowenischen Volksgruppe in Österreich zu organisieren. Die Kärntner Slowenen wurden großteils positiv aufgenommen und integrier- ten sich rasch und aktiv in das gesellschaftliche Leben ihrer neuen Heimat. Die Kärntner Landesregierung betrachtete das wie- derholte Aufmerksammachen auf die Unterdrückung der Kärntner Slowenen in den slowenischen Zeitungen und die unterschiedliche Hilfe, die seitens der slowe- nischen Flüchtlinge bzw. Exilanten im neuen →  Ju- goslawien für ihre Landsleute in Kärnten/Koroška organisiert wurde, als Volksverhetzung, nationalen Fanatismus und Vergiftung der öffentlichen Meinung. Der Landesverweser Arthur Lemisch machte in sei- nem Auftritt vor dem Kärntner Landtag am 21. März 1921 auf die Tätigkeit der Kärntner slowenischen poli- tischen Emigranten in Jugoslawien aufmerksam. Er be- schuldigte die Emigranten, dass sie mit Unterstützung von Helfern in Kärnten/Koroška eine auf den Süden orientierte Irredenta schaffen wollten und einen neuer- lichen Angriff auf die Landeseinheit planten. Bereits vor der →  Volksabstimmung 1920 und bald danach gründeten die Kärntner slowenischen Exilan- ten ihre Vereine : der Klub koroških akademikov [Klub der Kärntner Akademiker] wurde bereits 1919 in Ljubljana gegründet ; dessen erster Vorsitzende war der Jusstudent Julij →  Felaher und der Sekretär Fran(c) →  Sušnik von der philosophischen Fakultät. Hinzu kamen der Klub koroških akademikov [Klub der Kärntner Akademiker] in Zagreb und in den frühen 20er-Jahren der Verein →  Gosposvetski zvon [Maria-Saaler Glocke] in Ljubljana mit einer Außenstelle in Prevalje, der die slowenische Intelligenz sammelte, die gezwungen war, Kärnten zu verlassen und bereits nach zwei Jahren ca. 1.000 Mitglieder hatte. Seine Aufgaben wurden in der Folge von der →  Jugoslovanska matica und danach vom Klub koroških Slovencev [Klub der Kärntner Slowenen] übernommen und wahrgenommen. Der Klub koroških Slovencev [Klub der Kärntner Slo- wenen] bzw. der Koroški klub [Kärntner Klub] in Ma- ribor nahm eine bedeutende Rolle im Vereinswesen der Kärntner Slowenen in Jugoslawien ein, und wurde wahrscheinlich ab dem 14. Jänner 1922 fester organi-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
3 : PO - Ž
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
566
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
  2. Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
  3. Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
  4. Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
  5. Verzeichnis der Abbildungen 1580
  6. Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
  7. Biographien der Herausgeber 1602
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