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Začetek Cerkve svete Uršule
Začetek sv. Ursule, KOK
Ravne na Koroškem
Začetek sv. Ursule
Celovec 1984 ; R. Vospernik, P. Zablatnik, E. Prunč, F. Lipuš : Das
slowenische Wort in Kärnten, Slovenska beseda na Koroškem. Wien 1985 ;
Volksbrauchtum der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec 1992.
Lit.: ES (P. Sketelj). – M. Fister, P. Fister (Hg.) : Pavle Zablatnik :
zbornik predavanj in prispevkov/Simpozij ob desetletnici smrti dr. Pa-
vleta Zablatnika, hg. Slovenski narodopisni inštitut Urban Jarnik
(Koroški etnološki zapisi 4/2004). Celovec 2004.
Web.: www.ethno.at/institut.html.
Bojan-Ilija Schnabl
Začetek Cerkve svete Uršule [Der Beginn der Kir-
che der hl. Ursula]. Z. C. s. U. ist ein handschriftli-
ches Dokument über den Bau der Kirche auf der Uršlja
gora. Es ist in schöner Schreibschrift in slowenischer
Sprache geschrieben. Das Buch ist gebunden, hat einen
harten Bucheinband und umfasst 17 Seiten. Am Ende
sind eine Fürbitte und eine Zeichnung beigegeben.
Auf dem Berg Plešivec (in den südöstlichsten Alpen)
steht die am höchsten gelegene Kirche Sloweniens.
Sie ist der heiligen Ursula geweiht. Im gotischen Stil
errichtet, sie wurde in den Jahren 1570–1614 erbaut.
Ein Erinnerungsbuch des Bischof Tomaž →
Hren,
das im Pfarrhaus von Stari trg aufbewahrt war (heute
wird es im Erzbischöflichen Archiv in Maribor ver-
wahrt) beinhaltet Notizen über den Bau dieser Kirche.
Die Handschrift aber, die sich in der Koroška osrednja
knjižnica dr. Franca Sušnika [Kärntner Zentralbibli-
othek Dr. Franc → Sušnik] (aus dem Nachlass von
von Dr. Franc → kotnik) befindet, ist in slowenischer
Sprache verfasst. Der Schreiber ist unbekannt, doch
wird angenommen, dass es sich um eine gekürzte Ab-
schrift aus dem oben erwähnten Erinnerungsbuch han-
delt. Dieses ist aber in lateinischer Sprache geschrieben.
Das steht auch auf dem Titel dieses Dokumentes, der
folgendermaßen lautet : Začetek Cerkve svete Uršule po
ispisu v Staremutergu snaidenih pismah [Der Beginn der
Kirche der hl. Ursula nach einem Auszug aus in Stari
trg gefundenen Briefen]. Am Anfang der Handschrift
werden die erwähnten Jahreszahlen über die Zeit des
Kirchenbaues angegeben. Man hatte mit dem Bau
1570 begonnen und ihn 1614 beendet, als Tomaž Hren
Bischof von Ljubljana war. Als Wohltäter, die den Bau
der Kirche pekuniär, materiell und geistig unterstütz-
ten, werden genannt : Florijan und Anton Plešivčnik,
Vincenc und Jurij Prevolnik, Baltazar Naravnik,
Rudolf Šisernik, Benedikt und Lambert Močilnik.
Im Jahre 1601 reiste Bischof Tomaz Hren durch
Guštanj (heute → Ravne na Koroškem) und besuchte
bei der Gelegenheit die noch nicht zu Ende gebaute
Kirche. Da die Bauarbeiten ohne Baupläne durchge- führt wurden, gab der Bischof selbst Anleitungen für
die Errichtung der Altäre. Im Jahre 1602 weihte er die
ersten drei Altäre, nach sieben Jahren (1609) noch die
restlichen vier. Bereits in diesem Jahr wurden die Daten
für größere Versammlungen in dieser Kirche festge-
legt (der erste Sonntag im September, der erste Sonn-
tag nach Mariä Himmelfahrt [15. August], der zweite
Sonntag nach Mariä Himmelfahrt, am Namenstag des
hl. Jakob, dem 25. Juli, am Namenstag des hl. Lauren-
tius, am 10. August, und zum Namenstag der hl. Ursula,
dem 21. Oktober – da zu diesem Zeitpunkt der Plešivec
schon eingeschneit war, wurde die Versammlung auf
den 24. August, den Namenstag des hl. Bartholomä-
ius verlegt). Im Dokument sind auch die Remunera-
tionen der Priester für die Abhaltung der kirchlichen
Zeremonien in der Kirche angegeben. Es werden auch
die drei Glocken erwähnt (die größte hatte 30 Zent-
ner, die mittlere wog 18 Zentner und die kleine Glocke
11 Zentner). Die beiden größeren Glocken tragen die
Jahreszahl 1705, die kleinste aber 1584. Im Dokument
wird auch angeführt, dass die Kirche später großen
Schaden erlitt und in den Jahren 1845 und 1846 auch
teilweise erneuert wurde. Noch im selben Jahr schlug
der Blitz in die Kirche ein und beschädigte sie teils
neuerlich. Die letzte im Dokument erwähnte Jahres-
zahl ist 1846, daher wird angenommen, dass das Doku-
ment im darauf folgenden Jahr 1847 geschrieben wurde.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 3 : PO - Ž
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 3 : PO - Ž
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 566
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Lemmata Band 3 Po–Ž 1049
- Verzeichnis aller AutorInnen/BeiträgerInnen und ihrer jeweiligen Lemmata 1571
- Verzeichnis aller ÜbersetzerInnen und die von ihnen übersetzten Lemmata 1577
- Verzeichnis der BeiträgerInnen von Bildmaterial 1579
- Verzeichnis der Abbildungen 1580
- Synopsis (deutsch/English/slovensko) 1599
- Biographien der Herausgeber 1602