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Zu den wichtigsten Vorkommnissen dieser Art in unserem Alpenlande gehören:
1. Das österreichische Hügelland zwischen dem Inn und dem Wienerwalde,
15 bis 36 Kilometer breit, vortrefflich angebaut, ein fortlaufender Park im Mittel
300 Meter über dem Meere, mit dem Koberuauser- und dem Hausruckwalde zwischen
Inn und Traun, im eulminirenden Punkte 800 Meterhoch, der Welserhaide, einer
zwischen Linz und Wels sich ausbreitenden kleinen Thalebene, jetzt allenthalben unter Cultur,
und der waldigen Berggruppe von Göttweig.
2. Der nördliche Theil des Wienerwaldes vom Triestingthale bis zur Donau
bei Wien kann als ein nordöstlicher Ausläufer der Alpen angesehen werden.
3. Das Rosaliengebirge, 820 Meter, ist ein Ausläufer des Wechsels bei Wiener-
Neustadt und dasLeithagebirge, zwischen Eisenstadt und Bruck, die Fortsetzung des vorigen.
4. Das Grazer- und das Leibnitzerfeld sind Thalebenen im Mittellaufe der
Mur, an die sich östlich dieses Flusses die fruchtbaren Bodenwellen des steirischen
Hügellandes anschließen, welche jenseits der steirisch-nngarischen Grenze
5. erst in das Sümeger, dann südlich des Plattensees in das
6. Somogyer Plateau übergehen.
7. Das Sümeger Plateau verdichtet sich nördlich des Plattensees zu einem
ausgesprochenen Niedergebirge, welches im westlichen Theile der Bakonyerwald, im
östlichen das Vöries- und das Pilisergebirge heißt, mit jenem die absolute Höhe
von 715, mit diesem die von 770 Meter erreicht und bei Visegräd endigt.
8. Die windischen Büheln liegen zwischen der unteren Mur und der Drau und
bilden die östliche Fortsetzung des Posrnk.
9. Das Bergland von Cilli breitet sich zwischen Dran und Save aus, erscheint
als die östliche Verflachung der Sannthaler Alpen und schließt mit dem Matzelgebirge
an der steirisch-kroatischen Grenze ab.
10. Das Jvancica-, Kalnik-, Bilo-, Papnk-, sowie das nach einer breiten
Lücke zwischen Essek und Peterwardein auftretende Vrdnikgebirge stellen einen Ausläufer
der Alpen dar, der weiter nach Osten reicht als jeder andere. Das Jvancicagebirge hat ,
Höhen von über 1.000 Meter absoluter Erhebung.
11. Am Ausgange der oberen Save liegt die schöne Thalebene von Laibach, in
welche bereits von Süden her die Berge des Karstlandes hereinschauen. Der krainerische
und istrische Karst (zwei Abtheilungen des Karstlandes, welche noch zum Systeme der
Alpen gerechnet werden) bilden ein ausgedehntes Terrassenland, welches sich im Norden
an das Bergland von Jdria anlehnt und ans den übrigen Seiten von der Save und Kulpa,
vom Adria-Meere und vom Jsonzo eingeschlossen ist. Der nördliche Theil des Plateaus
wird der krainerische, der südwestliche, in Jstrien gelegene, der istrische Karst genannt,
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch