Page - 51 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
Image of the Page - 51 -
Text of the Page - 51 -
51
und an ihn schließen sich, derselben Streichrichtung folgend und bis zur Lücke bei
Reichenberg reichend, die Kämme des Jsergebirges an, deren cnlminirender Gipfel,
die Tafelfichte, 1.124 Meter, im sogenannten Hohen Jserkamm steht. Westlich der
genannten, durch den Durchbruch der Spree gebildeten und durch den Sattel von
Gablonz nur schwach geblendeten Lücke erhebt sich erst das Lausitz er Gebirge
(Jeschkenberg 1.913 Meter) und dann in seiner Fortsetzung das Elbsandstein-
Gebirge, dessen westlicher Theil die böhmisch-sächsische Schweiz heißt und au der
Elbe sein Ende erreicht.
Südlich des Spieglitzer Schneeberges endlich zieht längs der Südostgrenze Böhmens
bis zum Kerschbaumer Sattel bogenförmig eine breite, plateauartige, im Norden circa 550,
im Süden circa 65t) Meter hohe Landschwelle hin, welche nirgends eine ausgesprochene
Kammbildung zeigt, nach Böhmen wie nach Mähren sehr sanft abfällt und die Wasserscheide
zwischen den Zuflüssen der Donau und der Elbe trägt. Nur bei Gmünd findet sich eine
circa 100 Meter unter die mittlere Höhe der Landschwelle herabgehende breite Einsenkuug.
Mau hat diese Bergmasse den böhmisch-mährischen Höhenzug genannt.
Terrassen und Ausläufer. Das Erzgebirge, der Böhmerwald, der nordwestliche
Arm des sndetischeu Systems und der böhmisch-mährische Höhenzug schließen den böhmischen
Kessel ein und schieben ihre Stufen und Ausläufer in denselben vor. Ebenso ist Mähren
ans seiner nördlichen und westlichen Seite vom Gesenke und von dem böhmisch-mährischen
Höhenzug umschlossen und von den Terrassen dieser Gebirge bedeckt. Auch der (alte) Troppauer
Kreis Schlesiens hat seinen Antheil am Gesenke. Die wichtigsten dieser Terrassen sind:
1. Der Kais erwald, südlich von Elbogen, ein plateauartiges Bergland, der
nördlichen Hälfte des Böhmerwaldes zur Seite liegend, sogar höher als dieser (die
Glatze, 973 Meter).
2. Das Teplergebirge liegt südlich des vorigen bis znr Mies, 500 Meter
im Mittel hoch.
3. Der Dzbanwald, östlich des vorigen, zwischen der Eger und der Beraun, von
Jechnitz bis zur Moldau bei Prag, nicht über 600 Meter hoch.
4. Der bei 120 Kilometer lange Anslänser des Böhmerwaldes südlich der Beraun,
dessen östliche Hälfte der Brdy Wald heißt und die reichen Silbergruben vou Pribram
enthält; culminirender Gipfel der Tok, 953 Meter.
5. Das sogenannte böhmische Mittelgebirge, südlich von Teplitz und Aussig
kastenartig aus dem Flachlande aufsteigend, nur 40 Kilometer lang und von der Elbe
mitten durchbrochen; Milleschauer Donnersberg 812 Meter.
6. Die südlichen Vorstufen des Riesengebirges oder die Terrassen von Ii ein
nnd Dauba, südlich bis Nen-Bydzov nndJung-Buuzlau reichend,400bis 450 Meterhoch.
4»
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch