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7. Das böhmische Flachland, aus den verbundenen Ebenen von Pardubitz und
Nimburg, Meluik und Theresienstadt bestehend, mit den Endpunkten bei Prag, Saaz,
Leitmeritz, Juug-Buuzlau, Neu-Bydzov, Josefstadt, Hoheumauth und Chrudim, circa
300 bis 350 Meter.
8. Die langen Höhenzüge zwischen Elbe, Säzava und Luzuiee, circa 400 bis
450 Meter.
9., 10. Die nördliche und die westliche mährische Terrasse, beide durch die
March getrennt, von den Zuflüssen derselben vielfach durchschnitten und letztere bis nach
Niederösterreich ausgebreitet, wo sie im Manhartsberge die Höhe von 537 Meter erreicht.
Die höchsten Punkte sind der Jägerhüttenberg bei Puchers, 1.127, und der Viehberg,
1.110 Meter, beide in Niederösterreich.
Wie schon oben erwähnt, ist in diesen Gebirgen bei ihrer im Ganzen nicht sehr
bedeutenden Höhe die Zahl der Übergänge eine verhältnißmäßig große. Es kommen
nämlich bis jetzt in allen zu Österreich gehörigen Theilen des Gebirges 26 Eisend ahn-
nnd bei 60 Straßenübergänge vor.
c. Die Karpathen.
Die Karpathen bilden die nordöstliche Gebirgsvorlagernng der Alpen, von denen
sie zwar durch die Donau getrennt, mit denen sie jedoch durch geologische Merkmale
unverkennbar verbunden sind. An dem Ufer der mittleren Donan bei Preßburg beginnend,
schwingen sie sich in einem großen, über 1.500 Kilometer (200 Meilen) langen, südwestlich
geöffneten Bogen um die Länder Ungarn und Siebenbürgen herum, stim bei Basiasch an der
unteren Donau zu endigen, wo sie, geologisch ebenso deutlich wie mit den Alpen, mit den
Gebirgen der Balkanhalbinsel zusammenhängen.
Die Karpathen sind die zumeist gegen Norden vorgeschobene Erhebungsmasse des
Eontinents und sie erscheinen gleichsam als Randgebirge seines bergigen südlichen Theils.
Nördlich derselben solgt bis znm baltischen und bis zum Eismeere kein anderes Gebirge,
und frei breitet sich nun das große nördliche und nordöstliche Tiefland Europas aus.
Das Gebirgslaud der Karpathen hat einen Flächeninhalt von 240.000 Quadrat-
kilometer (4.360 geographischen Quadratmeilen) und nimmt demnach, da es bis auf kleine
Ausnahmen ganz zu Österreich-Ungarn gehört, unter allen Gebirgsfystemen der Monarchie
die größte Oberfläche ein. An Höhe steht es den Alpen freilich weit nach; nur einzelne und
beschränkte Regionen desselben erreichen die Höhengrenze des Hochgebirges, ohne sie um
Vieles zu übersteigen. Sein cnlminirender Gipfel ist die 2,659 Meter hohe Gerlsdorfer
Spitze, die dem Mangart in den jnlischen Alpen an Höhe noch nicht gleichkommt. Deßhalb
kann in den Karpathen von Feldern ewigen Schnees und von Gletschern nicht die Rede
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil, Volume 2
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Übersichtsband, 1. Abteilung: Naturgeschichtlicher Teil
- Volume
- 2
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 15.77 x 26.41 cm
- Pages
- 344
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch