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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Volume 3
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24 Nach dein plötzlichen Verfall des Hnnnenreiches (455) blieben die Ostgothen im ehemaligen Pannonien, die Gepiden im heutigen Siebenbürgen und Rumänien, während deu westlichen und nördlichen Theil von Ungarn nacheinander Rngier, Heruler uud Lvngobarden besetzten. Um diese Zeit stand also das ganze Karpathenland, das heutige Königreich Ungarn, unter der Herrschaft deutscher Völker. Die Rugier besiegte 487 Odoaker und schleppte sie mit sich nach Italien. Der Gothenkönig Theodorich zog auch 488 uach Italien, um im Namen des byzantinischen Kaisers Odoaker zu bekriege»; er stiftete aber eiu unabhängiges Königreich, das er 493 bis 526 mit Ruhm beherrschte. Die Gepiden wollten nun auch die Sitze der Gothen einnehmen und verfeindeten sich deßhalb mit dein byzantinischen Kaiser, der die Longobardeu gegen sie herbeirief. Ein langer und erbitterter Kampf mit manchen Unterbrechungen wüthete zwischen diesen germanischen Völkern, bis ihn die Avaren zu Guusteu der Lvngobarden entschieden. Die erste avarische Gesandtschaft war 558 in Konstantinopel mit trotzigen Forderungen aufgetreten; ihr Chagan Bajan war ein glücklicher Anführer. Mit ihm schloß Alboin, der Longobardenköuig, 565 ein Bündniß gegen die Gepiden, die auch besiegt wurden, so daß die Avaren ihr Gebiet als Sieger einnahmen. Nachdem Alboin mit seinen Völkern 568 das ausgesogene Pannonien verlassen hatte und nach Italien gezogen war, occupirte Bajan das ganze heutige Ungarn. Von 375 bis 568 war hier ein stetes Völker- gewoge. Mit den Avaren kamen auch Bulgaren ins Land, beide waren die Herrschenden, denn um 630 entstand wegen der Chagauwahl ein Streit zwischen ihnen, in dem die Bulgaren unterlagen. Der Hauptsitz der Bulgaren war noch immer am südlichen Don, bis wohin sich die Avarenherrschaft erstreckt hatte. Kubrat, der dortige Bulgarenfürst, befreite sich vou den Avaren; aber nach seinem Tode führte einer seiner Söhne seinen Bnlgaren- autheil nach dem avarischen Pannonien, wo dieser für immer blieb und in den Avaren aufging. Ein anderer Sohn, Asparuch, setzte sich um 678 in Mösien fest und es entstand das mächtige Bulgarenreich im Südeu der Donau. In Avarien zeigten sich noch lange Über- bleibsel der Gepiden; die zahlreichste Bevölkerung bildeten jedoch die Slaven, was wir aus deu byzantinischen Berichten über die in den avarischen Schlachten Gefallenen entnehmen. Seitdem wir das Karpathenland oder das heutige Königreich Ungarn kennen, stand es nie so lange unter einer Herrschaft wie unter den Avaren (568 bis 800). Die Herrschaft der Römer in Pannonien dauerte wohl läuger, aber dieses war nur ein Theil von Ungarn. Und seit der Römerzeit geschah sowohl in Dacien, als auch in Pannonien ein so häufiger uud durchgreifender Wechsel der Einwohnerschaft, daß die Tradition vollständig unter- brochen wurde. Deßwegen erhielt sich in Siebenbürgen uud in Rumänien kein einziger dacischer oder römischer Stadtuame; auch iu Paunonien verschwanden alle römischen Städtenamen (außer Sisek — Siseia und dem Ganuameu Sirmium). Dergleichen finden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Volume 3
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Volume
3
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1887
Language
German
License
PD
Size
15.64 x 22.39 cm
Pages
278
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild