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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Volume 3
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107 den Lech, bei dessen Vertheidigung Tilly die Todeswnnde empfing, und zog in München ein, während die Sachsen in Böhmen eindrangen und Prag besetzten. Da es an Truppen gänzlich fehlte, standen die kaiserlichen Erbländer bis Wien dem Feinde offen, und da außerdem der Kurfürst von Baiern im Begriffe stand, nnter Frankreichs Vermittelung einen Neutralitätsvertrag mit Schweden abzuschließen, der sich zuletzt allerdings an den nugemessenen Forderungen Gustav Adolfs zerschlug, so sah sich der Kaiser völlig isolirt und lediglich auf die geringen Hilfsmittel beschränkt, welche ihm die eigenen, durch eiueu uuumehr bereits fünfzehnjährigen Krieg tief erschöpften Lande bieten konnten. In dieser schweren Noth fielen die Blicke abermals auf Walleustein, der seit seiner Enthebung vom Commando iu die Hauptstadt seines Herzogthums Friedland nach Gitschin sich zurückgezogen hatte, ohne doch den Gang der Weltereignisse aus dem Auge zu verliere». Zwar hatte er die Nachricht vvu seiuer Entlassung mit scheinbarer Ruhe aufgenommen unter Hinweis auf die Macht der Gestirne, iu denen er sein Schicksal zu lesen wähnte. Aber sein Unmuth ging doch so weit, daß er sich mit dem Schwedenkönig, als dieser siegreich iil Deutschland vordrang, in Verbindung setzte und über seineu eigene» Übertritt verhandeln ließ. Es war die Rede davon, ihn in diesem Falle zum Viceköuig von Böhmen zu eriiemien, was man nicht so unwahrscheinlich finden wird, wenn man bedenkt, daß Waltenstein bereits systematisch darauf ausging, sein Herzogthum Friedland aus dem Verbände der böhmischen Krone loszuschäleu. Während aber dies Project sich zerschlug, war es Ferdinands einflußreichster Rath- geber, Fürst Eggenberg, welcher den Herzog zur Übernahme des CommandoS und zur Neuschaffung des Heeres bewog. Die vielbesprochenen Bedingungen, unter welchen Wallenstein das zweite Generalat übernommen, sind bis heute nicht in authentischer Form bekannt geworden. Sicher ist, daß Wallenfteiu, der als Capo d'armada an die Spitze der kaiserlichen Truppen trat, zugleich das ausschließliche Recht der Heerführung im deutschen Reiche übernahm und daß er weder durch deu Beichtvater des Kaisers noch durch Andere in seinem Dienste gehindert werden sollte. Auch diesmal bewährte sich Wallenfteiu als großer Feldherr, iudem er nach völliger Befreiung Böhmens vom Feinde den Schwedenkönig durch bloße Märsche zwang, Süd- deutschland zu verlassen. Und wenn er auch sodauu die Wahlstatt Lützen (1632) räumen mußte, so schlug er doch auch diese Schlacht unter ungünstigen Verhältnissen mit einem Aufwände von Feldherrngenie und Heldeumuth, der über jedes Lob erhaben war. Da Gustav Adolf im Kampf den Tod gefunden hatte, so kam die Schlacht bei Lützen in ihren Folgen einem unentschiedenen Treffen gleich. Ja Gustav Adolfs Tod war einem großen Siege gleich zu achten, da mit dem König zugleich dessen stolze Entwürfe zu Grabe gingen, die, gleichviel ob sie die Trennung Deutschlands in zwei Hälften, in eine katholische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil, Volume 3
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Übersichtsband, 1. Abteilung: Geschichtlicher Teil
Volume
3
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1887
Language
German
License
PD
Size
15.64 x 22.39 cm
Pages
278
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Geschichtliche Übersicht der österreichisch-ungarischen Monarchie 1
    1. Ethnographische Einleitung 1
    2. Geschichtliche Übersicht 33
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild