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Vorarbeit 2
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H24 = IN 221.001/4 – BS45 a [4], Bl. 7
1 Blatt kariertes Papier (208 × 155 mm), (Handelsregister), unregelmäßig gerissen, schwarzblaue
Tinte
E21 = Werkverzeichnis
Druck in: WA 4, S. 110f.
Das vorliegende Blatt ist Teil der Werkgenese des Volksstücks Kasimir und Karoline
(K2, Kasimir und Karoline in sieben Bildern – Emil Wegmann, vgl. WA 4/K2/E27und
E28) und wahrscheinlich auf den Winter 1931/32 bzw. das Frühjahr 1932 zu datieren.
Horváth notiert hier ein Werkverzeichnis E21, das folgendermaßen aussieht: Unter
der Kategorie „Prosa und frühe dramatische Arbeiten“ vermerkt der Autor „Der ewige
Spiesser“, „Norden“, „Bergbahn“ und „Sladek“, unter der Kategorie „Volksstücke“
„Italienische Nacht“, „Geschichten aus dem Wiener Wald“, „Kasimir und Karoline“
und „Die Kleinen, die man hängt“. Zuletzt nennt er auch noch unter „Zauberpossen“
„Himmelwärts“ und versieht diesen Eintrag mit der Bemerkung „usw.“. Zum Zeit-
punkt der Niederschrift dieses Blattes waren nicht alle der erwähnten Stücke abge-
schlossen. Wie so oft vermischt Horváth in dem Werkverzeichnis abgeschlossene und
in Arbeit bzw. – im Falle der Zauberposse Himmelwärts – sogar erst im Entwurfssta-
dium befindliche Werkprojekte. Bei „Norden“ handelt es sich um ein bis heute der
Forschung Rätsel aufgebendes Werkprojekt, das Horváth vielleicht gar nie begonnen
bzw. vollendet hat und zu dem es kein überliefertes genetisches Material gibt. Der
Autor streicht schließlich E21, um darunter den Entwurf WA 4/K2/E28 einzutragen,
der eine Dialogskizze zum vierten Bild vonKasimir und Karoline in sieben Bildern (K2)
enthält. Emil Wegmann erklärt darin Karoline, dass sich das ganze Leben in Prozen-
ten ausdrücken lasse – eine Idee, die Horváth bereits in WA4/K1/E1, TS5 und K2/E26
entwickelt hatte.
H25 = ÖLA3/W 52 – BS 41b [2], Bl. 1
1 Blatt hochkariertes Papier (284 × 216 mm), schwarzblaue Tinte
TS6 = Fassung mit Titel „Epilog“ (Korrekturschicht)
Einen „Epilog“ zu seiner ZauberposseHimmelwärts plant Horváth seit E6. Meistens ist
er mit „Denkmal“ oder „Denkmalsenthüllung“ betitelt (vgl. TS1, dort nicht eigens als
„Epilog“ ausgewiesen, E11, E14 und E19). In vielen Fällen nimmt Horváth den Zusatz
„mit Vorspiel und Epilog“ auch in seine Titelfügungen mit auf (vgl. E6, E10, E11 und
E13–E18). In der vorliegenden „Epilog“-Fassung soll Kasimir mit einer „Alte[n]“ zu-
sammentreffen, die offensichtlich behauptet, dass er einmal ihr Verehrer gewesen
sei. Die „Alte“ könnte mit den „alten Weiber[n]“ bzw. „älteren Damen“ von E1, E9,
E11, E13 und E20 in Zusammenhang stehen. Wiederholt thematisiert Horváth schon in
VA1 die Tatsache, dass jemand Blumen erhält oder verschenkt (vgl. VA1/E2, E5, E27 und
E31). Auch ist hier von einem „Chauffeur“ die Rede, der ein „zartfühlender Mensch“
gewesen sei, der einen „Gaul bemitleidet“ habe (vgl. WA4/K4/TS15/SB Arcadia 1932,
S. 58f.). Kasimir in Kasimir und Karoline ist gleichfalls Chauffeur (vgl. ebd., S. 11).
Der Kasimir von TS6 glaubt, einen solchen Menschen gekannt zu haben. Daraufhin
lädt ihn die Alte zum „Tee“ ein (vgl. den „Kaffeeklatsch der alten Weiber“ in E9 und
das „Kaffekränzchen“ in E15). Kasimir reagiert aber auf die Einladung zum „Tee“ mit
einem „Brr! Ich möcht jetzt gern einen Fasan, mit Weinkraut– und Sekt“ (vgl. die Es-
sensszenen in E1, E4, E5, E6, E11 und E15–E18;vgl. auch die Aufforderung der „[ä]lteren
Wiener Ausgabe sämtlicher Werke
Historisch-kritische Edition, Volume 1
- Title
- Wiener Ausgabe sämtlicher Werke
- Subtitle
- Historisch-kritische Edition
- Volume
- 1
- Author
- Ödön von Horváth
- Editor
- Klaus Kastberger
- Publisher
- De Gruyter Open Ltd
- Location
- Wien
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-058470-7
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 338
- Categories
- Weiteres Belletristik