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Konzeption 1
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H4 = ÖLA3/W 55 – BS 42a [1], Bl. 5
1 Blatt kariertes Papier (193 × 131 mm), (Notizbuchblatt), roter Blattschnitt, schwarze Tinte
TS1 = fragm. Fassung eines Bildes (Grundschicht)
In TS1 arbeitet Horváth neuerlich einen Dialog zwischen der Mutter und St. Petrus
aus (vgl. E8 und E10). Hier bittet die Mutter St. Petrus um ein „Wunder“, doch dieser
meint, Wunder sehe er nicht gern, denn „die Leut sind so undankbar! Zuerst fle-
hens nach dem Wunder, dann kriegen sie es und dann sagens: ich habs geschafft
aus eigener Kraft“. Damit endet die Fassung TS1. Ab E11 heißt die Mutter Frau Stein-
thaler, ein Name, der bis zur Endfassung von Himmelwärts erhalten bleibt (vgl.
TS7/A2).
H5 = ÖLA3/W 55 – BS 42a [1], Bl. 3
1 Blatt kariertes Papier (193 × 129 mm), (Notizbuchblatt), roter Blattschnitt, schwarze Tinte
E11 = Strukturplan in 5Bildern zum I. Teil (oben und mittig)
E12 = Strukturplan in 3Bildern zum I. Teil (unten)
E11 und E12 stellen eine wesentliche Weiterentwicklung gegenüber den vorhergehen-
den Entwürfen dar, indem Horváth darin eine ausgereifte Struktur für sein Werkpro-
jekt Himmelwärts skizziert. In E11 notiert er fünf Bilder: „Himmel“, „Erde“, „Hölle“,
„Himmel“ und „Erde“. Damit ist wieder das charakteristische „Oben“ und „Unten“
(E12 und TS6/A3) der beiden Vorarbeiten strukturell prägend (vgl. VA1 und VA2), wobei
mit der „Hölle“ bereits in E11 eine dritte Ebene hinzukommt. Frau Steinthaler soll im
dritten Bild, das nominell zunächst das zweite war, mit dem Teufel konferieren, wäh-
rend sie im vierten (nominell dritten) mit St. Petrus zusammentrifft (vgl. E8,E10 und
TS1). Für das letzte Bild „Erde“ ist die Verbrennung Luises als Hexe vorgesehen. Dabei
soll ein „Wunder“ geschehen (vgl. TS1). Erstmals fällt in E11 auch der Name „Stein-
thaler“, der bis zur Endfassung von Himmelwärts erhalten bleibt (vgl. TS7/A2).
„Steinthaler“ soll laut E8 ein „Kreuzzugfahrer“ (gemeint ist: Kreuzfahrer) sein (vgl.
E10). Auch eine „Frau Steinthaler“ und ihre Tochter Luise (vgl. E5 und E8) werden er-
wähnt. Neuerlich fällt auch der Name „Karl“ (vgl. E5), wobei es zu ihm heißt, dass er
„als Ketzer verhaftet“ werde.
In E12 vermerkt Horváth einen Strukturplan in drei Bildern zum ersten Teil „Ein Al-
tarbild“, der die Abfolge „Oben“, „Mitte“ und „Unten“ aufweist (vgl. TS6/A3). Zum Ti-
tel „Oben“ notiert der Autor „St. Petrus / Moses“, zur „Mitte“ „Betende“ und zum Ti-
tel „Unten“ den „Teufel“. Diese hierarchische Struktur findet sich schon in den beiden
Vorarbeiten, wobei dort nur zwischen Erde und Himmel/Arkadien gewechselt wurde
(vgl. den einführenden Kommentar zu K1), während bereits in E8 und deutlicher noch
in E11 und E12 eine weitere Ebene hinzukommt: die Hölle und mit ihr der Teufel.
H6 = ÖLA3/W 55 – BS 42a [1], Bl. 6
1 Blatt kariertes Papier (330 × 212 mm), schwarze Tinte und Bleistift
E13 = Strukturplan in 3Bildern zum ersten Teil mit Notizen und Dialogskizzen
Das vorliegende Blatt und das folgende BS 42 a [1], Bl. 7 unterscheiden sich mate-
riell von den vorhergehenden. Insofern kann man davon ausgehen, dass sie ein ge-
netisches Naheverhältnis aufweisen. Aufgrund der Ausgereiftheit der darauf einge-
tragenen Entwürfe und Textstufen steht überdies zu vermuten, dass sie nachträglich
Wiener Ausgabe sämtlicher Werke
Historisch-kritische Edition, Volume 1
- Title
- Wiener Ausgabe sämtlicher Werke
- Subtitle
- Historisch-kritische Edition
- Volume
- 1
- Author
- Ödön von Horváth
- Editor
- Klaus Kastberger
- Publisher
- De Gruyter Open Ltd
- Location
- Wien
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-058470-7
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 338
- Categories
- Weiteres Belletristik