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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 72 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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72 Celine Wawruschka 3. der historiker ludo hartmann Hartmann studierte von 1883 bis 1885 an der Universität Wien Philosophie und nahm von 1887 bis 1889 als außerordentliches Mitglied am 17. Ausbildungskurs des IÖG teil, wo für ihn der Mommsen-Schüler Otto Hirschfeld richtungsweisend wurde. 1883 über- siedelte Hartmann nach Berlin, um Theodor Mommsen selbst zu hören, und lernte dort auch den Mediävisten Harry Bresslau näher kennen29. Nach seiner Promotion30 1887 in Berlin ging Hartmann nach Rom, anschließend 1888 nach Straßburg zu dem Histori- ker Paul Scheffer-Boichorst und kehrte in der Folge an das IÖG zurück. 1889 wurde er Dozent für römische und mittelalterliche Geschichte31, 1901 für das gesamte Gebiet der Geschichte. 1903 ernannte man ihn schließlich zum außerordentlichen Professor an der Universität Wien, die ordentliche Professur wurde ihm jedoch erst im Jahr 1924, seinem Todesjahr, verliehen. Hartmann wurde zur Mitarbeit an den „Monumenta Germaniae Historica“ eingeladen32, für die er bis 1899 die von Paul Ewald hinterlassene Ausgabe des Registers Papst Georg des Großen vollendete33, und erhielt jeweils ein Ehrendoktorat der Universität Bonn (1919) und der Universität Heidelberg (1922)34 – letztere allerdings als Anerkennung seiner Bemühungen um die Anschluss-Lösung im Rahmen seiner Tätigkeit als Gesandter der Republik Deutsch-Österreich35. Nachdem er ursprünglich die Erforschung der französischen Revolution als seine Lebensaufgabe angesehen hatte, wandte er sich während seines Studiums der Zeit des 29 Art. „Ludo Moritz Hartmann“, in : ÖBL 1815–1950 2 (Lfg. 8, 1958) 195. Leo Santifaller, Das Institut für österreichische Geschichtsforschung. Festgabe zur Feier des zweihundertjährigen Bestandes des Wien Haus-, Hof- und Staatsarchivs (Veröff. des IÖG 11, Wien 1950) 114 ; Alphons Lhotsky, Geschichte des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1854–1954. Festgabe zur Hundertjahrfeier des Instituts (MIÖG Erg.-Bd. 17, Graz/Köln 1954) 196f., der 197 auch mitteilt : „[Hartmann] war ein ungemein angenehmer Vortragender, stets streng bei der Sache ; seine eigene Meinung ließ er höchstens in Form eines Wortspieles dann und wann einfließen.“ Hartmann war es auch, der 1918 eine „Bestimmung“ anregte, die das Zeugnis des IÖG-Kurses „zum Anstellungserfordernis für den Archivdienst machen sollte“. Diese Forderung wurde erst 1927 mittels Verordnung der österreichischen Bundesregierung für alle staatlichen österreichischen Zentralarchive umge- setzt, siehe ebd. 305–307. 30 Gedruckt als Ludo Moritz Hartmann, De exilio apud Romanos inde ab initio bellorum civilium usque ad Severi Alexandri principatum (Berlin 1887). 31 Hans Jürgen RieckenBerg, Art. „Hartmann, Ludo Moritz“ in : NDB 7 (1966) 737 [Onlinefassung] ; URL : http://www.deutsche-biographie.de/pnd11907611X.html (letzter Zugriff am 22.02.2016). 32 „Ludo Moritz Hartmann“ (wie Anm. 29) 195. 33 Rudolf Schieffer, Weltgeltung und nationale Verführung. Die deutschsprachige Mediävistik vom ausgehen- den 19. Jahrhundert bis 1918, in : Die deutschsprachige Mediävistik im 20. Jahrhundert, hg. v. Peter Moraw, Rudolf Schieffer (VuF 62, Ostfildern 2005) 39–61, hier 57. 34 Faulstich, Vermittler (wie Anm. 2) 168. 35 Ramhardter, Geschichtswissenschaft (wie Anm. 2) 169. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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