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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 136 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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136 Petra Svatek schung der Universität Wien und die Arbeitsgemeinschaft für Raumforschung Wiener Hochschulen (Kap. III). Aber auch mit den Planungsbehörden der Reichsstatthalter und der Stadt Wien kooperierte Hassinger in Raumplanungsfragen, wodurch eine Verbin- dung zwischen Theorie und Praxis zustande kam. „Die geographische Grundlage jeder Raumplanung ist die Raumforschung“, so Hassinger. „Jede Raumplanung bedeutet eine Auseinandersetzung von Menschengeist und Menschenarbeit mit den Naturbedingungen und der kulturellen Entwicklung des der Planung unterworfenen Erdraumes“53. Gegen- über vielen anderen raumwissenschaftlich arbeitenden Wissenschaftlern ließ Hassinger den Gedanken der Nachhaltigkeit in seine Raumtheorie einfließen, indem er von einer Schonung der Natur- und Kulturlandschaft sprach54. Bereits am 13. April 1938 verfasste Hassinger für die RAG ein Verzeichnis mit allen Wissenschaftlern und Fachleuten aus der Praxis, die für die Raumforschung und Landespla- nung der Ostmark wertvolle Forschungen leisten könnten. Darunter befanden sich unter anderem Adalbert Klaar, Walter Strzygowski, Fritz Bodo, Hubert Lendl, Richard Schlegl, Herbert Paschinger und Erwin Ilz55. Eine erste Zusammenarbeit mit der praxisorientierten Landesplanung ergab sich für ihn im Mai 1938, als diverse Wissenschaftler und Mitarbei- ter staatlicher Behörden eine neue Kreiseinteilung der Ostmark erarbeiteten. Neben Hugo Hassinger waren unter anderem der Geograph Strzygowski, Franz Winter vom Eich- und Vermessungswesen sowie Klaar und Andreas Tröster von der Planungsbehörde Wien betei- ligt. Hassinger fungierte dabei zusammen mit Strzygowski als eigentlicher Ausführer des Vorhabens56. Ebenfalls 1938 bat der Wiener Bürgermeister Hermann Neubacher Hassinger um ein Gutachten über das Donaugelände Wiens in Hinblick auf seine zukünftige Verbauung57. Hassinger erarbeitete daraufhin ein Konzept über die Straßen- und Bebauungsverhältnisse der Leopoldstadt und der Lobau und zeigte ein Zukunftsbild mit Straßenverschönerun- gen, erhaltenswerten Bauten und Denkmälern, Naturschutzgebieten sowie einem neuen Straßen- und Bahnkonzept58. Mit den Grenzen der Stadt Wien setzte sich Hassinger zum Beispiel 1942 auseinander. Dabei wollte er „weiter zurückliegende Ergebnisse der Raumfor- 53 Hugo Hassinger, Fragen der Raumforschung in Niederdonau, in : Mitteilungen der Geographischen Gesell- schaft in Wien 82 (1939) 136–142, hier 136. 54 Hassinger, Raumforschung (wie Anm. 53) 136. 55 UAW, NL Hassinger, Kt. 15, Brief Hassingers an RAG vom 13.04.1938. Svatek, Raumforschung (wie Anm. 17) 248–249. 56 ÖStA Adr ZNsZ RStH Z-RO 299, Bericht der Besprechung vom 13.05.1938 bezüglich der vorgeschlagenen Kreiseinteilung im Gebiete Österreich ; UAW, NL Hassinger, Kt. 15, Bericht der AG für Raumforschung der Universität Wien vom 01.11.1940. Svatek, Raumforschung (wie Anm. 17) 249. 57 Ebd. Kt. 25, Brief Hassingers an den Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Ing. Hermann Neubacher vom 28.08.1938. 58 Ebd. Vorschlag zur Planung des Wiener Donaugeländes im Rahmen der Gesamtgestaltung des Wiener Ver- kehrsnetzes vom Juli 1938. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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