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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Page - 173 -
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Page - 173 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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Hans Uebersberger (1877–1962) 173 gebotene Maß an Distanz überschritten haben. Fleischhacker, die außerdem im Rein- hardt-Seminar Schauspielunterricht nahm, erwies sich nicht nur als sehr strebsam und zielorientiert, sie beeindruckte auch durch Sprachkenntnisse und Organisationstalent89. Das Naheverhältnis der beiden konnte innerhalb der Kollegenschaft eine Zeit lang gut ka- schiert werden, zumal es nicht unüblich war, dass sich Doktorvater und Doktorandin, die außerdem in der Bibliothek mithalf, ebendort oft gemeinsam aufhielten. 1929 schließlich promovierte Fleischhacker90. Zu Beginn der 1930er Jahre, als Uebersberger die häusliche Ehegemeinschaft mit seiner Frau Marie91 auflöste, die Familie (Kinder : Edith [1904– ?]92, Herbert [1908– ?]) verließ und auch zu Wohnzwecken ins Seminar in der Liebiggasse 5 übersiedelte93, dürfte die Liaison zwischen ihm und seiner jungen Hilfskraft ruchbar geworden sein. Bevor beide die Flucht nach vorne antraten, in der sie die Chance für einen Neube- ginn gesehen haben mögen, brachte Uebersberger am 23. April 1934 im Zuge seiner Nachfolgeverhandlungen in Wien auch Fleischhacker als mögliche Kandidatin ins Spiel94, obwohl sie bereits am 16. April dem Unterrichtsministerium ihren Abgang mit der Be- gründung einer Assistentinnenstelle in Breslau bekannt gegeben hatte95. Mit ihnen gingen auch die Mitarbeiter Valentin Arthur Wagner und Oskar Eugen Günther nach Breslau96, sodass die private Verbindung zwischen dem Ordinarius und der promovierten Histori- kerin zunächst nicht vordergründig erschien. Als der Tratsch begann97, übersiedelte das Paar 1935 nach Berlin, nicht ohne vorher eine Zusage für eine Assistentinnenstelle unter 89 Leitsch, Stoy, Seminar (wie Anm. 2) 149f. 90 Fleischhacker dissertierte über „Rußland zwischen zwei Dynastien (1598 – 1613). Krise in der obersten Ge- walt“ ; die Dissertation erschien 1933 in Baden bei Wien. Siehe dazu auch Leitsch, Stoy, Seminar (wie Anm. 2) 150. 91 Uebersberger ehelichte die Vollwaise Marie (Korkisch ?) nach seinem absolvierten einjährigen Militärtdienst am 20.10.1903. Siehe dazu Leitsch, Stoy, Seminar (wie Anm. 2) 122. 92 Edith Uebersberger gehörte 1931 zu den ordentlichen und unterstützenden Mitgliedern des Vereins der Freunde asiatischer Kunst und Kultur in Wien ; als Adresse eingetragen war Hörlgasse 5, 1090 Wien, also jene Adresse, die das Seminar für osteuropäische Geschichte bis zum Jahr 1922 hatte (zur Adresse siehe Leitsch, Stoy, Seminar [wie Anm. 2] 143), d. h., dass die Tochter von Uebersberger oder gar die ganze Familie nach 1922 die ehemaligen Seminarräumichkeiten bezog/en ? Zur Adresse siehe auch http://www.pratercottage. at/2013/01/31/verein-der-freunde-asiatischer-kunst-und-kultur-in-wien-1931/. Über den Verein vgl. Andreas Brandstätter, Verein der Freunde asiatischer Kunsd und Kultur in Wien. Ein Beitrag zur Wissenschaftsge- schichte über die Entstehung ethnologisch orientierter Ostasienforschung in Österreich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (Dipl.Arb. Wien 2000). 93 Leitsch, Stoy, Seminar (wie Anm. 2) 123. 94 Ebd. 175. 95 Ebd. 244 Anm. 52. 96 BömelBurg, Osteuropa-Institut (wie Anm. 49) 56. 97 Berger, Historikerinnen (wie Anm. 58) 94.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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