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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Page - 177 -
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Page - 177 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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Hans Uebersberger (1877–1962) 177 Rechtsanwalt, der als Autorität auf diesem Gebiet auch bei Gericht galt116, gelang ihm die Ehescheidung, die im Juni 1940 den Weg frei machte für die Heirat mit seiner langjährigen Gefährtin117. 1941 schließlich wurde der gemeinsame Sohn Alexander geboren. b) Der zweite Vorteil des „Anschlusses“ 1938 bestand aus einer prospektiven Rückkehr Uebersbergers an sein ehemaliges Institut in Wien. Möglich gemacht hat dies die der Zwangsbeurlaubung im Herbst 1938 folgende Zwangspensionierung seines als politisch unzuverlässig eingestuften Nachfolgers Martin Winkler im März 1939118. Über die be- absichtigten (Enthebungs-)Vorgänge in Wien seit März 1938 (!) bestens durch Archivar Bittner informiert119, wurde Uebersberger von seinen gleichgesinnten Wiener Kollegen zur Rückkehr gedrängt120. Während er zunächst zauderte (ich kann meine Studenten nicht im Stiche lassen121) und sogar Fleischhacker als mögliche Kandidatin nach den Alterna- tiven Hans Koch (primo loco) und Josef Pfitzner (secundo loco) ins Spiel brachte122, war er ein paar Tage nach der Zwangspensionierung von Winkler davon überzeugt, dass er, sollte man Berufungsverhandlungen mit ihm aufnehmen, diese ruhig [werde] führen können, ohne fürchten zu müssen, dass ich irgendwelchen Stellen in Wien unerwünscht bin123. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 musste dann als Ausrede fold3.com/document/306627784/ ; vgl. auch http://www.familie-wimmer.com/orte/o01/o01gra/gra-reif/ graf10.html, : aus dem Anhang 1 geht hervor, dass der Herzog von Braunschweig 1944/1945 100%-iger Aktionär der Mühldofer Grafit-Bergbau AG war, die von 1928 bis 1938 zu 85% im Besitz des 1944 in The- resienstadt ermorderten Otto Zucker gewesen war. 116 Uebersberger an Bittner, Berlin 28.10.1939, HHStA, NL Bittner, 3–2–507. 117 Bittner, der Uebersberger im jahrelangen Rosenkrieg unterstützt und bei Gericht für ihn ausgesagt hat, konnte an der im Juni 1940 stattfinden Hochzeit als Trauzeuge nicht teilnehmen ; er wurde von Heinrich Gleispach vertreten, für den Uebersberger im Jahr 1939 als Trauzeuge fungiert hatte. Ubersberger an Bittner, ebd. 3–5–505, sowie derselbe an denselben, Berlin 12.06.1940, ebd. Berger, Historikerinnen (wie Anm. 58) 94. 118 Detailliert zuletzt Augustynowicz, Winkler (wie Anm. 47) 204–206. 119 Uebersberger an Bittner, Berlin 02.04.1938, HHStA, NL Bittner, 3–2–508 ; derselbe an densselben, Berlin 13.04.1938, ebd. 120 Vgl. das Schreiben Uebersbergers an Srbik, Berlin 11.11.1938, UAW, Dekanatsakten/D.Z. 78 aus 1938/39, aus welchem hervorgeht, dass Srbik in der Nachfolge Winkler der Hauptreferent sei und als solcher Uebers- berger als Nachfolger vorschlagen werde ; Uebersberger zierte sich zunächst. Ausführlich dazu Stoy, Seminar (wie Anm. 3) 234. 121 Uebersberger an Bittner, Berlin 02.04.1938, HHStA, NL Bittner, 3–2–508 ; derselbe an densselben, Berlin 13.04.1938, ebd. 122 Die Nennung von Fleischhacker ist als übliches name dropping und als Ablenkungsmanöver zu verstehen, denn Uebersberger versuchte in seiner Korrespondenz mit den Wiener Kollegen die privaten Kalamitäten (Scheidungsverfahren) und beruflichen Schwierigkeiten (Disziplinarverfahren) an der Berliner Universität zu verschweigen. Zumindest legen dies die der Forschung zugänglichen Quellen nahe. Siehe auch die Interpre- tation von Stoy, Seminar (wie Anm. 3) 235. 123 Uebersberger an Bittner, Berlin 20.03.1939, HHStA, NL Bittner, 3–2–505.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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