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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 339 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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Camillo Praschniker (1884–1949) 339 Praschnikers Professur in Jena war also nur ein kurzes „Gastspiel“, das er in seinem Lebenslauf von 1941 folgendermaßen beschrieb147 : 1930 verliess ich Prag und nahm einen Ruf an die thüringische Landesuniversität Jena an. Meine dortige Wirksamkeit war allerdings eine kurze Episode, denn ich las in Jena nur das Sommersemester 1930. Nach der grossen Universität Prag musste ich mich an die kleinen Verhältnisse in Jena, insbesondere an das Leben in der Kleinstadt erst gewöhnen, obwohl die kollegialen Verhältnisse an der Universität sehr angenehm waren und ich sofort in einen kleinen, an den Althistoriker Judeich sich schlie- ßenden Kreis aufgenommen wurde. Praschniker lobte also die kollegialen Verhältnisse und erwähnte den Kontakt zu Walther Judeich148. Seine Hinweise auf die guten Kontakte zu Hirsch in Prag und zu Judeich in Jena sind ein Indiz dafür, dass er wohl eher die Gesell- schaft national gesinnter Kollegen suchte. Allerdings hatte das Entstehungsdatum 1941 sicher auch Einfluss darauf gehabt, welche Kontakte er hervorhob. Praschnikers Rückkehr nach Wien war durch die nach der Emeritierung Löwys freigewordene zweite archäolo- gische Lehrkanzel möglich geworden. Sie ist auch aus familiären Gründen verständlich, obwohl Praschniker in Wien vorerst nur ein Extraordinariat, aber schon Zusagen auf das Ordinariat nach Reisch hatte149. 5. wien – universität und österreichisches archäologisches institut (1930–1938/39) Praschniker war bereits im Juni 1928 für die Besetzung des Extraordinariats nach Löwy vorgeschlagen worden150. Reisch gab in der Kommissionssitzung einen Überblick über die Geschichte der Lehrkanzel für Klassische Archäologie – mit Berücksichtigung auch Ernst Klee, Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 (Frankfurt 22005) 166. 147 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 124. 148 Zu Judeich, einem deutschnational gesinnten Historiker siehe Ernst Kluwe, Walther Judeich (1859–1942), in : Zur Geschichte der klassischen Altertumswissenschaft der Universitäten Jena, Budapest, Kraków (Jena 1990) 5–12 ; Herbert Gottwald, Die Jenaer Geschichtswissenschaft in der Zeit des Nationalsozialismus, in : „Kämpferische Wissenschaft“ (wie Anm. 145) 913–942, hier 930. Judeich wurde 1931 emeritiert, zu seinem Nachfolger wurde noch im selben Jahr Fritz Schachermeyr bestimmt. Praschniker dürfte auch in die Bestellung Schachermeyrs involviert gewesen sein : siehe Martina Pesditschek, Barbar, Kreter, Arier. Leben und Werk des Althistorikers Fritz Schachermeyr 1–2 (Saarbrücken 2009) 182f.: Bereits im Sommer 1930 teilte Praschniker Schachermeyr mit, dass sein Name zur engeren Wahl gestellt wurde. 149 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 81 : Bericht Egger, 11.11.1933. Siehe unten Kap. 5. 150 Ebd. fol. 43 und 63 : Protokoll (Dekanatskanzlei D.Z. 1374) betr. Besetzung des Extraordinariates für klassi- sche Archäologie nach Prof. Löwy. Vorsitz Dekan Abel, 30.06.1928.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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