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Camillo Praschniker (1884–1949) 347
gerungen zu kämpfen191. Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Angliederung des
ÖAI an die Universität – das ÖAI sollte innerhalb des Universitätsgebäudes möglichst in
der Nähe des Archäologisch-Epigraphischen Seminars untergebracht werden192 – gab es
191 Brein, Archäologische Sammlung (wie Anm. 190) : „An Gipsen kamen aus dem ehemaligen Österreichi-
schen Museum für Kunst und Industrie (jetzt Museum für angewandte Kunst) 1904 und dann wieder 1921
insgesamt 60 Stücke in die Sammlung, und als der Rektor der Akademie der bildenden Künste im Jahre 1936
seine Gipsabgüsse aus dem Fenster werfen ließ, konnten 12 dieser Abgüsse gerettet werden.“ – Dieser v. a.
mündlich tradierte „Fenstersturz“ ist in den Akten der Akademie der bildenden Künste – soweit mir bekannt
– nicht direkt überliefert. Von Gipsen, die bei Umräumungsarbeiten zu Bruch gegangen waren und anschlie-
ßend aus dem Inventar gelöscht wurden, berichtet Akt 1339/1935 vom 04.12.1935 (Universitätsarchiv der
Akademie der bildenden Künste). Der Zeitzeuge Rudolf Schmidt, später Leiter der Skulpturensammlung,
schrieb jedoch in : 100 Jahre Hochschulstatut, 280 Jahre Akademie der bildenden Künste in Wien, hg. v.
Akademie der bildenden Künste in Wien (Wien 1972) 113 : „1935 wurde das Todesurteil über die Samm-
lung verhängt und durch Fenstersturz in den Hof vollzogen.“ Schmidt zählt Abgüsse des Gipsmuseums auf,
die dabei vernichtet worden waren, darunter auch Abgüsse nach Werken der Antike. Rektor in den Jahren
1935–1937 war Clemens Holzmeister.
192 ÖStA, AVA, Unterricht Allg., Fasz. 667, Zl. 19807-I/1, Kommissionsbericht betr. Angliederung des ÖAI an
die Universität, 10.03.1934.
Abb. 17 Sopron/Ödenburg 1935 : Aufnahme
der Fragmente der kapitolinischen Trias
unter der Leitung von Praschniker durch
Hans Deringer, Josefa Spitzer, Hedwig
Kenner (sitzend) und Anton Raubitschek
(v.l.n.r.)
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
- Title
- Österreichische Historiker
- Subtitle
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Volume
- 3
- Author
- Karel Hruza
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20801-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Category
- Biographien
Table of contents
- Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
- Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
- Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
- Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
- Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
- Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
- Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
- Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
- Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
- Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
- Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
- Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
- Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
- Abkürzungsverzeichnis 607
- Abbildungsnachweis 610
- Personenregister 611
- Autorinnen und Autoren 625