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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 354 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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354 Gudrun Wlach gesondert bleiben oder in Ihr Institut aufgehen wird, in jedem Falle erhoffe ich mir aus einer innigen Verbindung reiche Früchte für unsere Wissenschaft. – Für Praschniker herrschte also anscheinend noch Unklarheit über die künftige Stellung des ÖAI. Die Angliederung des bisherigen ÖAI an das AIDR wurde mit Erlass des Reichsministers für Wissenschaft, Er- ziehung und Volksbildung vom 13. Januar 1939 für den 1. April 1939 festgelegt. Schede sandte am 18. Januar 1939 die Abschrift dieses Erlasses an das ÖAI224. In einem (beige- schlossenen ?) handschriftlichen Schreiben vom 17. Januar225 berichtete er Praschniker davon und meinte, dass sich äußerlich in Wien kaum etwas ändern werde. Die jetzige Lö- sung sei zwar nicht ganz die in Berlin gutgeheißene, Schede habe aber aus Freys Äußerun- gen – aufgrund dessen Besprechung mit Praschniker – den Eindruck gewonnen, dass die jetzige Lösung mehr Praschnikers Wünschen entspreche. Als Aufgaben der neuen Zweig- stelle in Wien wurden neben der klassischen Archäologie auch die Germanenforschung, die vom Führer angeordnete Ausgrabung von Carnuntum und als weiterer wichtiger Punkt die Zusammenarbeit mit den Balkanstaaten genannt226, laut Schede der naturgegebene Anspruch Wiens […] und einer der Angelpunkte des Anschlußgedankens227. Praschnikers Wunsch als ÖAI-Direktor war, den Status des Instituts als ein an die Wiener Universität angeschlossenes Forschungsinstitut – mit eigenem Budget für Ausgrabungen, Publikationen und Reisen – möglichst beizubehalten. Vor allem sollte der Wirkungskreis des Instituts bewahrt bleiben. Seine damaligen und späteren Äu- ßerungen bezüglich seiner Vorstellungen und Bemühungen unterscheiden sich eini- germaßen : In einer unmittelbaren Reaktion auf Schedes Information im Januar 1939 betreffend die Übernahme durch das AIDR drückte Praschniker seine Freude darüber sowie die Hoffnung auf ein Ende der Bettelwirtschaft aus228. Im seinem Lebenslauf von 1941, als diese Situation seit zwei Jahren Realität war, beschrieb Praschniker seine da- malige Einstellung folgendermaßen : So haben wir, als nach dem Anschlusse Österreichs an das Reich 1938 die Frage an uns herantrat, welche Rolle das Institut im neuen grossen Mitteilung erhalten, dass Praschniker auf seinen Vorschlag hin ernannt worden sei ; Antwort Praschniker an Schede, 21.12.1938. 224 Ebd. Akten, Zl. 107/39 :C. 225 Ebd. handschriftlicher Brief Schede an Praschniker, 17.01.1939. 226 ÖStA, AVA, Unterricht Allg., Fasz. 855, Zl. 319621-2/39. Sammelakt ; der Aufgabenbereich ist genannt in einem Schreiben REM (gez. Frey) an AIDR, 13.01.1939. Auch im AÖAI, Akten, Zl. 107/39 :C ; 1 Beilage : Schreiben Schede an ÖAI vom 18.01.1939 mit Abschrift REM (WO 40) betr. Nachtragsanmeldung zum Haushalt des AIDR für 1939. 227 ADAI, Altregistratur, 10-92 Wien, Tgb. 7733/39 B. Schede verwendete diese Formulierung in dem Schrei- ben vom 27.01.1939 an Sprockhoff, der durch die Definition der Aufgaben der Zweigstelle Wien eine Be- schneidung der RGK vor allem in der Tätigkeit auf dem Balkan befürchtete. 228 AÖAI, Akten, Zl. 107/39 :C ; auch : ADAI, Altregistratur, Wien Allg./Aufgaben, 7781/38_10-92 : Praschni- ker an Schede, 23.01.1939. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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