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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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370 Gudrun Wlach der Wissenschaften in Prag) seit 1927 als wirkliches, seit seinem Abgang aus Prag als kor- respondierendes Mitglied an und war Ehrenmitglied des Rates der griechischen archäo- logischen Gesellschaft in Athen. 1943 wurde Praschniker zum Mitglied des Bulgarischen Archäologischen Instituts in Sofia gewählt323. 1941 war Praschniker als Mitglied der Bay- erischen Akademie der Wissenschaften ausersehen. In der Wahlsitzung am 28. Februar 1942 wurde er zum korrespondierenden Mitglied gewählt, im Juli 1942 bestätigte der Minister die Wahl für die auf der Liste angeführten Wissenschaftler mit Ausnahme von acht Personen324 : Wegen der Professoren […] Praschniker, Dr. Rodenwaldt, […] behalte ich mir weiteren Entscheid vor. Die Wahl Rodenwaldts wurde später vom Minister bestätigt. Praschniker dürfte erst 1944 zum korrespondierenden Mitglied ernannt worden sein325. 7. nachkriegszeit : „entnazifizierung“ und wieder- etaBlierung (1945–1949) Nach Kriegsende sah sich Praschniker vor dem Problem, sein Verhältnis zu NSDAP erklä- ren zu müssen. Das Verbotsgesetz vom 8. Mai 1945 verpflichtete alle bisherigen Mitglie- der der Partei, auch die „Anwärter“, zur Registrierung326. Im Personalblatt der Universität Wien gab Praschniker am 7. Mai 1945 in der Rubrik „Verhältnis zur NSDAP“ an327 : Anwärter von Dezember 1938 – Feber 1942, dann Anwartschaft selbst zurückgezogen. Im Schreiben an das Staatsamt für Inneres der Republik Österreich, in dem er „um Nach- sicht von der Registrierung“ bat, führte er dazu Folgendes aus328 : Ich bin im Dezember 1938 Anwärter der NSDAP geworden und wurde schon im Februar 1942 als solcher aus der 323 ÖStA, AdR, PA Praschniker, fol. 67–68 : Praschniker an REM 1943 ; UAW, PA Praschniker 2933, Phil. Dekanat (D.-Zl. 845 aus 1942/43) fol. 112 (Mantelbogen), 17.03.1943 : Praschniker, Ernennung zum o. Mitglied des Bulgarischen Archäologischen Institutes. Siehe auch : Gnomon 19 (1943) 224. 324 Archiv der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. REM WN Nr. 769 (b), Berlin, 13.07.1942. 325 Auf Praschnikers Karteikarte im REM (BAB, ehem. BCD, Personalakte P 278) lautet der letzte Eintrag : Par- teikanzlei (III D7-3230/7) korr. Mitglied d. Bayr. Akad. 1.9.44 ; WN 926/44. Siehe dazu auch Herbert Matis, Zwischen Anpassung und Widerstand. Die Akademie der Wissenschaften in den Jahren 1938–1945 (Wien 1997) 38, Anm. 75. 326 Zum Verbotsgesetz, seinen Novellierungen und der praktischen Durchführung siehe Winfried R. Gar- scha, Entnazifizierung und gerichtliche Ahndung von NS-Verbrechen, in : NS-Herrschaft in Österreich. Ein Handbuch, hg. v. Emmerich Tálos, Ernst Hanisch, Wolfgang NeugeBauer, Reinhard Sieder (Wien 2000) 852–883 ; Willi Weinert, Die Entnazifizierung an den österreichischen Hochschulen, in : Verdrängte Schuld, verfehlte Sühne. Entnazifizierung in Österreich, 1945–1955, hg. v. Sebastian Meissl, Klaus-Dieter Mulley, Oliver RathkolB (Wien 1986) 254–269. 327 UAW, PA Praschniker 2933, fol. 151. 328 Ebd. fol. 152–153, undatierter Brief ; Beilagen (fol. 154–160) datiert mit Juli bis September 1945. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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