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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 408 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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408 Anne-Katrin Kunde und Julia Richter „Deutschen Klub(s)“ in Wien, ständiger Referent der deutschen Burschenschaften12 und Autor zahlreicher Aufsätze sowie Bücher13 . Dieses geistige Umfeld hat Erna Patzelt nicht nur von Kindheit an geprägt, sondern sie hat es auch zeitlebens bewahrt. Ihre Schulausbildung erhielt sie am Mädchenlyzeum des Schulvereins für Beamtentöchter14 und legte im Juli 1912, noch nicht ganz 18jährig, ihre Maturitätsprüfung an der Staatsschule Hietzing in Wien ab. 12 Killy/Vierhaus, Biografische Enzyklopädie (wie Anm. 9). 13 Ebd. – Aus der Liste seiner Veröffentlichungen seien neben kürzeren Beiträgen bzw. Vorträgen zum Zeitungs- und Buchwesen bzw. zur öffentlichen Meinungsbildung genannt : Das Deutschtum und der katholische Kle- rus in Österreich (Leipzig 1885) ; Der österreichisch-ungarische Ausgleich (Wien 1896) ; Die Adresse an das Volk in Österreich (Wigand 1898) ; Was nun ? Mahnruf eines Schwarzgelben (Leipzig 1898) ; Die orientalische Frage und der große Zukunftskrieg (Marburg 1899) ; Von Metternich bis Thun : 50 Jahre Österreich (Zürich 1899) ; Die Balkanfrage (Wien 1908) ; Irrtümer der Demokratie (Wien 1909) ; Deutsche Politik in Österreich (Wien 1912). Eine wohl geplante Publikation zum Ersten Weltkrieg, für die Patzelt ein Kriegstagebuch an- legte, das aber im Jahr 1915 abbricht, kam nicht zustande, siehe Julius Patzelt, Kriegstagebuch, hs. Manu- skript (o.O. 1914f.) (http://data.onb.ac.at/rec/AL00131060 ; letzter Zugriff 20.12.2014). Der erste Eintrag datiert vom 29. Juli 1914 : In Wien herrscht große Begeisterung. Die militarische (!) Zensur ist errichtet, durchwegs nur fahige (!) Leute. Des weiteren : Von Crispi bis Sonnino : Italien im Dreibund 1882–1915 (Wien 1915) ; So- zialisierung und Selbstverwaltung (o.O. 1920) ; Sozialdemokratie in Österreich (Wien 1934) [mit Übersetzun- gen ins Polnische und Englische] ; Ein Jahr Regierung Schuschnigg : 29. Juli 1934–29. Juli 1935 (Wien 1935) ; Werden oder Vergehen ? Europa an der Schicksalswende (Wien u. a. 1935) ; Österreichs Wirtschaft 1919/1935 (Wien 1935) ; Unser Verhältnis zu Italien und die europäische Krise (Wien 1935) und Deutsches Gemein- schaftsleben. Die österreichische Bundesverfassung (Wien 1936) : Die natürlichen gesellschaftlichen Bindungen innerhalb der Bevölkerung lockerten sich [angesichts der durch den Ausgang des Krieges geschaffenen Notlage] immer mehr, mit ihnen verkümmerte aber auch das Gemeinschaftsleben, und gerade die Partei, die sich vor allem als demokratisch bezeichnete, wusste dagegen kein anderes Mittel als die Aufrichtung einer marxistischen Diktatur, durch die das Volk vollständig entrechtet worden wäre ; das gleiche Ziel aber hatte sich auch der Nationalsozialismus gesetzt, der gleich den Marxisten den Parteienstaat durch den Parteistaat verdrängen und damit an die Stelle des Volkes, des Ganzen, eine Partei setzen wollte. Das Volk wäre dadurch in materieller und in geistiger Beziehung der vollständigen Verelendung ausgeliefert worden, denn sowohl der Marxismus als auch der Nationalsozialismus huldi- gen einer Auffassung, die weder den wirtschaftlichen noch den kulturellen Bedürfnissen des Deutschtums an der Do- nau entspricht. (5f.). – Letztere Veröffentlichung wurde folgerichtig seitens der deutschen nationalsozialistischen Re- gierung auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt (http://www.berlin.de/geschichte/ verbannte-buecher/de/buecher/deutsches-gemeinschaftsleben-die-oesterreichische-bundesverfassung-4869 ; letzter Zugriff 20.12.2014). Patzelt scheinen zudem zum 01.04.1938 alle Pensionsansprüche entzogen worden zu sein (PA Patzelt [wie Anm. 4] fol. 129r). 14 Siehe zu dieser Schule Marta Hann, Das II. Bundesrealgymnasium für Mädchen, Wien VIII., Langegasse 47, in : Geschichte der österreichischen Mädchenmittelschule 2 : Geschichte der einzelnen Anstalten, hg. von Amelie Mayer, Hildegard Meissner, Henriette Siess (Wien 1955) 117–121. Diese Schule hatte 15 Jahre zuvor ebenfalls die spätere Historikerin und Grazer Professorin Mathilde Uhlirz (1881–1966) besucht, vgl.: Anne-Katrin Kunde, Mathilde Uhlirz (1881–1966). Jenseits der Zunft. Prozesse der Selbstbehauptung in Leben und Wissenschaft, in : Österreichische Historiker 1900–1945 (wie Anm. 1) 461–491, hier 464f. Per- sönliche Kontakte beider Frauen lassen sich nicht nachweisen. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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