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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
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Page - 448 - in Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3

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448 Reinhard Blänkner zu Brackmann, der sich seit Mitte der 1930er Jahre als Schlüsselfigur der „Ostforschung“ etablierte und in der auch Brunner an prominenten Stellen mitarbeitete38. Bemerkenswert ist zudem ein für die französische gelehrte Öffentlichkeit geschriebener Aufsatz „Ouvrages sur l’histoire moderne de l’Autriche (1526–1918), parus 1918 à 1929“ in der noch jun- gen, seit 1926 in Paris erschienenen Zeitschrift „Revue d’histoire moderne“ 39, in der u. a. arrivierte Gelehrte wie Lucien Febvre, der junge Fernand Braudel und Hedwig Hintze, die Frankreich-Spezialistin in der deutschen Geschichtswissenschaft, publizierten. Schließ- lich steht in diesem Kontext auch der umfangreiche Artikel „Österreichisch-Ungarische Monarchie“, den Brunner für das Brockhaussche Konversations-Lexikon 1932 schrieb40. Zahlreiche Rezensionen, die Brunner zumeist in den MIÖG platzierte, die ehrenvolle Gelegenheit, als eben Promovierter bzw. noch nicht Habilitierter Beiträge für die aka- demischen Festschriften für Emil von Ottenthal (1925), Alfred F. Přibram (1929) und Oswald Redlich (1929) zu schreiben, oder die Mitarbeit an dem ansonsten ausschließ- lich von Wiener Professoren verfassten Band „Das Mitteltalter in Einzeldarstellungen“41 belegen eindrücklich die Reputation, die Brunner sich bereits in frühen Jahren seines angehenden Gelehrtenlebens erwarb. Es war daher naheliegend, dass die Historiker der Philosophischen Fakultät der Universität Wien Brunner für die Besetzung einer neu ein- zurichtenden planmäßigen Außerordentlichen Professur ins Spiel brachten, nachdem die Nachfolgeverhandlungen für den emeritierten Oswald Redlich mit Heinz Zatschek, Brunners Studienfreund und mehrmaligem Konkurrenten im Stellenspiel um die Beset- zung von Professuren, gescheitert waren42. In dem entsprechenden Protokoll der Berufungskommission, das dem Antrag des Deka- nats an das Bundesministerium für Unterricht vom 7. Juli 1931 beigefügt war, schrieb der Berichterstatter der Berufungskommission, Hans Hirsch : Brunner ist, wie Herr Hofrat Dopsch in der Kommissionssitzung mit Recht betont hat, der begabteste Historiker, der in der Nach- kriegszeit aus dem österreichischen Institut für Geschichtsforschung bisher hervorgegangen ist. […] Seine Ernennung würde, wie mehrfach in der Kommissionssitzung hervorgehoben wurde, keine Verlegenheits- oder Notlösung bedeuten, sondern die gerade rechtzeitige Berufung eines besonders 38 Siehe hierzu Otto Brunner, Albert Brackmanns Arbeiten zur Geschichte der deutschen Ostpolitik, in : DALV 5 (1941) 199–204, sowie die Brackmann gewidmete Festschrift : Deutsche Ostforschung. Ergebnisse und Aufgaben seit dem ersten Weltkrieg 1–2, hg. v. Hermann AuBin, Otto Brunner, Wolfgang Kohte, Johannes Papritz (Leipzig 1942). 39 Siehe in : Revue d’histoire moderne, publiée par la Société d’Histoire moderne 5 (1930) 34–47 und 131–142. 40 [Ders.,] Österreichisch-Ungarische Monarchie, in : Der Brockhaus. Handbuch des Wissens in zwanzig Bän- den 13 (Leipzig 151932) 810–829. 41 Ders., Bürgertum und Städtewesen im deutschen Mittelalter, in : Das Mittealter in Einzeldarstellungen, hg. v. Dems., Alfons Dopsch u. a. (Leipzig–Wien 1930) 153–167. 42 Siehe hierzu Näheres bei Hruza, Zatschek (wie Anm. 24) 697–705 ; Stoy, Institut (wie Anm. 12) 56–64. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
Title
Österreichische Historiker
Subtitle
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Volume
3
Author
Karel Hruza
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20801-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
630
Keywords
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Category
Biographien

Table of contents

  1. Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
  2. Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
  3. Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
  4. Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
  5. Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
  6. Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
  7. Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
  8. Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
  9. Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
  10. Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
  11. Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
  12. Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
  13. Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
  14. Abkürzungsverzeichnis 607
  15. Abbildungsnachweis 610
  16. Personenregister 611
  17. Autorinnen und Autoren 625
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