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Richard Wolfram (1901–1995) 499
Apologeten und Kritiker starke Aufmerksamkeit schenkten. Dabei sind die Fragen nach
Textauthentizität, Vollständigkeit, Veröffentlichungsgeschichte bis heute weitgehend un-
geklärt geblieben. Wolfram selber hat zu dieser Mystifizierung des Werkes kräftig beige-
tragen, indem er mehrfach darauf hinwies, dass die unveröffentlichten Teile im Verlag
dem Bombenhagel zum Opfer gefallen seien. Nach der verzögerten Approbation bereitete
er das Werk zur Veröffentlichung vor und wählte dafür den Bärenreiter Verlag in Kas-
sel, also im nationalsozialistischen Deutschen Reich, wo es ab 1936 in drei Teilbänden
publiziert wurde. Die Gründe für die Entscheidung zur Aufteilung in mehrere Einzel-
bände lassen sich in den nachgelassenen Unterlagen und im Schriftverkehr nicht mehr
feststellen. Bei den drei publizierten Teilen handelt es sich um die etwas abgeänderte
Version des vorliegenden Typoskript-Durchschlages der Habilitationsschrift, wobei die
Veränderungen hauptsächlich eine geänderte Wortwahl und Kürzungen des Originaltex-
tes betreffen. Der Vergleich zeigt, dass die drei veröffentlichten Teile knapp die Hälfte
des Werkes umfassen90. Nicht zur Veröffentlichung kamen die Teile „Gespenstertier und
Tiervermummung“ in verschiedenen Regionen und Bräuchen (Blätter 350–420), Theo-
rie und Soziologie des „Männerbundes“ in historischer und gegenwärtiger Ausprägung,
90 Folia 1 bis 350 von insgesamt 639 des Originalmanuskriptes (wie Anm. 84).
Abb. 25 Richard Wolfram als Teilnehmer der österreichischen Delegation beim„International Folk Dance Festival
1935“ in London.
Österreichische Historiker
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Volume 3
- Title
- Österreichische Historiker
- Subtitle
- Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
- Volume
- 3
- Author
- Karel Hruza
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2019
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20801-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 630
- Keywords
- Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
- Category
- Biographien
Table of contents
- Österreichische Historiker 1900–1945. Einleitung und Kommentar zum dritten Band 9
- Oswald Redlich (1858–1944). Historiker über oder zwischen den Parteien ? 29
- Ludo Moritz Hartmann (1865–1924). Geschichtsschreibung im Lichte der frühen Sozialdemokratie Österreichs 67
- Hermann Wopfner (1876–1963). Der „treueste Sohn Tirols“ 97
- Hugo Hassinger (1877–1952). Volkstumsforscher, Raumplaner, Kartograph und Historiker 123
- Hans Uebersberger (1877–1962). Eine Gratwanderung : (S)eine Karriere im Fokus privater und öffentlich-beruflicher Spannungen 157
- Adolf Helbok (1883–1968). „Ich war ein Stürmer und Dränger“ 185
- Camillo Praschniker (1884–1949). Wiedergewinnung aus der Zerstörung 313
- Balduin Saria (1893–1974). „Ein deutschsprachiger Sohn der Untersteiermark“ 379
- Erna Patzelt (1894–1987) und Lucie Varga (1904–1941). Leben zwischen Kontinuität und Diskontinuität 405
- Otto Brunner (1898–1982). „Nicht der Staat, nicht die Kultur sind uns heute Gegenstand der Geschichte sondern Volk und Reich.“ 439
- Richard Wolfram (1901–1995). „Wir haben einen Stern, dem wir gefolgt sind“ 479
- Taras (von) Borodajkewycz (1902–1984). Zwischen Katholizismus und Nationalsozialismus : Der Versuch, das Unvereinbare zu verbinden 527
- Abkürzungsverzeichnis 607
- Abbildungsnachweis 610
- Personenregister 611
- Autorinnen und Autoren 625