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Norm und Zeremoniell - Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
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EINLEITUNG16 werden. Nach dem Ende des Alten Reiches ist das Etiquette-Normale als Versuch der (Neu-)Ordnung zu bewerten. Es definierte nicht nur die Rolle des Herrschers, sondern auch der Mitglieder seiner Entourage sowie der Hofbediensteten in einem durch symbolische Bedeutungen aufgeladenen Beziehungssystem. Zudem fällt die Abfassung des Etiquette-Normales51 in den Zeitraum kurz vor oder während des Wiener Kongresses, der – neben seiner politischen Relevanz – auch ein Medium der Selbstdarstellung und Herrschaftslegitimation für den österreichischen Hof war. Durch zahlreiche Feste und militärische Spektakel inszenierte sich das neu begründete Kai- sertum als großzügiger Gastgeber, der sich auf eine lange Herrschertradi- tion, loyale Untertanen und ein schlagkräftiges Heer stützen konnte.52 Auch im Etiquette-Normale finden sich Strategien der Herrschaftslegi- timation: In normativer Weise werden Ansprüche und Würden geltend ge- macht, durch die Historie legitimiert und beschrieben, wie die sinnfällige Darstellung und Durchführung zu geschehen habe. Der Hof und der Hof- staat erscheinen als wohlgeordneter Mechanismus, um die Stellung und den Rang des österreichischen Monarchen, des erst wenige Jahre alten Kaiser- titels und damit auch des österreichischen Kaisertums zu zelebrieren und über das Medium symbolischer Kommunikation zu legitimieren. 1.3 Das Etiquette-Normale des Oberzeremonienmeisters Gundaker Heinrich Graf Wurmbrand: Datierung und Beschreibung Die Arbeiten an dem im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien überliefer- ten Etiquette-Normale53 wurden zwischen 1810 und Oktober 1813 durchge- führt. Diese Datierung ergibt sich aus mehreren Faktoren: Wurmbrand trat seinen Dienst als Oberzeremonienmeister im Jahr 1810 an. Einen Hinweis für den terminus ante quem wiederum liefert ein dem Dokument beiliegen- des eigenhändiges Schreiben Wurmbrands, das mit der Anrede „Eur Hoch Wohlgeboren“ beginnt.54 Da Metternich im Jahr 1810 bereits die außenpo- litischen Agenden der Habsburgermonarchie und damit die Staatskanzlei leitete, ist dieser Brief wohl an ihn gerichtet. Die Anrede „Eur Hoch Wohl- geboren“ ist ein Hinweis auf die Datierung, denn diese Titulierung war, wie aus dem Adelsakt der Metternichs von 1679 hervorgeht, mit der Erhebung 51 Zur Datierung vgl. ebenfalls Abschnitt 1.3. 52 Vgl. dazu Vick, Congress of Vienna, S. 21–65. Schneider, Werner, Europa in Wien, S. 63– 80. Stauber, Wiener Kongress, S. 205–237. duchhardt, Wiener Kongress, S. 62–70. 53 ÖStA, HHStA, St.K., Interiora, Ceremoniale und Courtoisie, Kart. 8, fol. 323, 326r–444v. 54 Ebd., fol. 324r–325r, Schreiben Wurmbrands an Metternich, o. D., hier fol. 324r. Open Access © 2019 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN
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Norm und Zeremoniell Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Title
Norm und Zeremoniell
Subtitle
Das Etiquette-Normale für den Wiener Hof von circa 1812
Editor
Karin Schneider
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20903-4
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
202
Category
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. 1. Einleitung 8
    1. 1.1 Das Zeremoniell, der Wiener Hof und das Ende des AltenReiches 8
    2. 1.2 Die Normierung des Zeremoniells am Wiener Hof 12
    3. 1.3 Das Etiquette-Normale des Oberzeremonienmeisters Gundaker Heinrich Graf Wurmbrand: Datierung und Beschreibung 16
  2. 2. Editionsrichtlinien 25
  3. 3. Edition 27
    1. Etiquette-Normale für den österreichischen Kaiserhof 29
    2. I. Hauptstück Von den Hof-Feierlichkeiten 29
    3. II. Hauptstück Von denen mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Individuen 59
    4. III. Hauptstück Dienstverhältniße sämmtlicher mit dem Hofceremoniel in Verbindung kommenden Personen 63
      1. Jene Personen, welche am allerhöchsten Hoflager Vorzüge genießen, ohne eigentlich zu dem Hofstaate zu gehören 163
  4. Anmerkungen 169
  5. 4. Glossar 171
  6. 5. Verzeichnis der Paragraphen 180
  7. 6. Abkürzungsverzeichnis 182
  8. 7. Bibliographie 184
  9. 7.1 Ungedruckte Quellen 184
  10. 7.2 Gedruckte Quellen 184
  11. 7.3 Nachschlagewerke 185
  12. 7.4 Literatur 186
  13. 8. Personenregister 194
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