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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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10 A. Klärner et al. z. B. Einkommen und psychosoziale Aspekte wie Stress, soziale Unterstützung und Kontrollüberzeugungen (vgl. von dem Knesebeck 2005; Mielck 2005; Rich- ter et al. 2009; Richter et al. 2012; Thurston 2014; Vonneilich et al. 2012). Die Bedeutung zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten wurde in einem sys- tematischen Review zusammengetragen und zeigt auf, dass ein Großteil der Ungleichheiten durch diese drei Faktoren erklärt werden kann (Moor et al. 2016). Des Weiteren spielen Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung und Unterschiede im Gesundheits- und Krankheitsverhalten eine wichtige Rolle. Die einzelnen Mechanismen stehen miteinander in Verbindung. So kann eine weni- ger vorteilhafte Position im Klassen- oder Schichtungsgefüge einer Gesellschaft zu Unterschieden in den gesundheitlichen Belastungen führen, die etwa durch mehr oder weniger gesundheitsförderliche Wohn- und Arbeitsbedingungen (mate- rielle/strukturelle Faktoren) hervorgerufen werden. Bewältigungsressourcen – wie soziale Unterstützung – können die krankmachende Wirkung gesundheitlicher Belastungen abfedern, sind sie jedoch bei Personen mit einem geringeren Ein- kommen oder geringerer Bildung weniger stark ausgeprägt, tragen sie auch dazu bei, gesundheitliche Ungleichheiten weiter zu verstärken. In beiden vorgestellten Modellen werden in unterschiedlicher Weise soziale Beziehungen thematisiert und als relevant erachtet. Im Modell von Dahlgren und Whitehead ist in diesem Zusammenhang die Rede von „social and com- munity networks“, d. h., die unseren Fokus bildenden sozialen Netzwerke wer- den explizit und prominent erwähnt, wenn auch eher als Metapher und nicht in einem netzwerkanalytischen Sinne (siehe Kap. „Netzwerktheorie(n)“). Im Modell von Elkeles und Mielck kommen sie eher implizit, etwas versteckt in den Bewältigungsressourcen zum Vorschein, wenn dort „soziale Unterstützung“ als ein Faktor genannt wird, der z. B. Gesundheitsverhalten und Lebensqualität beeinflussen kann. Eine darüber hinausgehende, explizit netzwerkstrukturelle Perspektive ist in beiden Modellen nicht enthalten. 3 Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Im Bereich der Gesundheitsforschung weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass eine netzwerkanalytische Perspektive und eine Berücksichtigung von Mechanis- men, die in diesen Netzwerken wirken (siehe Kap. „Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken“), einen wichtigen Beitrag zur Erklärung verschiedener Dimension von Gesundheit und Gesundheitsverhalten leisten können (vgl. dazu Valente 2010 sowie folgende Reviews: De et al. 2007; Fletcher et al. 2011; Macdonald-Wallis
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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