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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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20 A. Klärner et al. Netzwerke so verändert, dass sie ihre positive Funktion für die Gesundheit nicht mehr erfüllen (Mediatorthese). These 2 besagt, dass Erwerbslosigkeit soziale Netzwerke unverändert lässt und Personen mit ressourcenreichen Netzwerken weniger unter Gesundheitseinbußen durch Erwerbslosigkeit leiden (Moderat- orthese). Zu beiden Thesen existiert bisher aber nur wenig empirische Evidenz. Wie bei Erwerbslosen, so ist auch bei Alleinerziehenden empirisch gut belegt, dass diese über eine schlechtere psychische und physische Gesundheit als ver- heiratete Eltern verfügen. Sylvia Keim-Klärner geht daher im Kap. „Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden“ der Frage nach, welche Relevanz soziale Netzwerke und ihre Charakteristika in diesem Zusammen- hang haben. Spezifisch netzwerkanalytische Studien zur Gesundheit Allein- erziehender sind selten, der Effekt von sozialer Unterstützung hingegen ist recht gut belegt. Eine netzwerkanalytische Perspektive öffnet den Blick auch für konflikthafte Beziehungen oder ambivalente Beziehungsinhalte und lenkt das Forschungsinteresse auf das Zusammenspiel unterstützender und belastender Beziehungen. Damit verbunden ist auch die Frage danach, auf welche Weise soziale Beziehungsgeflechte die Gesundheitswirksamkeit sozialer Ungleichheiten verstärken oder abmildern können. Im Kap. „Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten“ nehmen die Autor*innen Markus Gamper, Julia Seidel, Annett Kupfer, Sylvia Keim-Klärner und Andreas Klärner Bezug auf die gut belegten gesundheitlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern (s. o.).4 Viele Studien weisen auch auf Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich ihrer sozialen Netzwerke hin. Frauen besitzen größere Netzwerke, wobei der Anteil an Familienangehörigen und Verwandten höher ist als bei Männern. Es kommt aber, so die aktuelleren Stu- dien, zu einer Angleichung. Frauen scheinen mehr und zeitaufwendigere soziale Unterstützungsaufgaben zu übernehmen. Sie scheinen auch mehr Ansprech- partner*innen für Probleme zu besitzen als Männer. Männer haben mehr berufliche Akteure in ihren Netzwerken, die höhere Positionen einnehmen. Sie verbinden mehr Subgraphen und ziehen mehr Vorteile aus beruflichen Beziehungen. Hin- sichtlich der sozialen Unterstützung zeigt sich eine ungleiche Verteilung zwischen den Geschlechtern und es werden negative Seiten des Sozialkapital aufgezeigt. Beispielsweise sind Frauen durch ihr stärkeres soziales Engagement höheren psychischen Belastungen ausgesetzt. Geschlechterunterschiede mit Blick auf die 4Bezüglich der Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache konnte zwischen den Autor*innen des Sammelbandes keine einheitliche Handhabung hergestellt werden, sodass in dem Band unterschiedliche Schreibweisen verwendet werden.
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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