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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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40 N. Vonneilich sozialem Kapital widerspiegeln und entsprechend als Charakteristik von Grup- pen oder umgrenzten Räumen verwendet werden. Grundlegende Annahme ist hierbei, dass erst durch erlebte Reziprozität und Vertrauen sowie auf gemeinsam getragenen Werten und Normen regelmäßige Interaktion entsteht, welche wie- derum Zugang zu Ressourcen innerhalb von Gruppen ermöglicht und soziales Kapital entstehen kann (Putnam 1995; Ichida et al. 2009; Dahl et al. 2010). Je höher entsprechend das Vertrauen in die eigene Lebensumgebung ist, desto wahr- scheinlicher wird der Theorie zufolge auch die Entwicklung stabiler sozialer Beziehungsgefüge, in denen soziales Kapital verfügbar ist. Eine ganze Vielzahl von Studien konnte solche Zusammenhänge bestätigen (siehe Airaksinen et al. 2015; Pickett und Pearl 2001). 2.3 Soziale Kohäsion Ein weiterer Begriff, der im Zusammenhang mit der Untersuchung von sozia- len Beziehungen innerhalb umgrenzter Räume immer wieder genannt wird, ist soziale Kohäsion. Damit werden vornehmlich subjektive Einschätzungen zu Ver- bindungen von Mitgliedern innerhalb sozialer Gruppen beschrieben. Innerhalb jeder Gruppe findet sich ein gewisser Grad an sozialer Kohäsion. Grundsätzlich kann hierbei zwischen der strukturellen Kohäsion (structural cohesion) sowie dem Zugehörigkeitsgefühl der einzelnen Mitglieder (perceived cohesion, sense of togetherness) (Bollen und Hoyle 1990). Durch die Betonung des Zugehörig- keitsgefühls, welches implizit auch gemeinsam getragene Werte und Normen beinhaltet, schließt das Konzept der perceived social cohesion eng an das Kon- zept des sozialen Kapitals an. Eine hohe strukturelle soziale Kohäsion meint, dass die Mitglieder einer bestimmten Gruppe untereinander eng verbunden sind. Die stärkste Kohäsion innerhalb einer Gruppe ist demnach erreicht, wenn jedes Mitglied eines Netz- werks direkt mit jedem anderen Mitglied verbunden ist, eine geringe Kohäsion, wenn viele Mitglieder eines Netzwerks nur lose und indirekt miteinander ver- bunden sind. Die subjektive Kohäsion muss nicht der strukturellen Kohäsion entsprechen, denn diese können voneinander abweichen. Die soziale Kohäsion wird als ein Merkmal von Gruppen oder räumlichen Gebieten umschrieben und lässt sich daher der Meso- und Makro-Perspektive von sozialen Beziehungen zuordnen. Soziale Kohäsion wird häufig anhand subjektiver Einschätzungen gemessen. Dabei stehen individuelle Einschätzungen und Wahrnehmungen zu den jeweiligen Gruppen im Vordergrund sowie tatsächliche Aktivitäten der Individuen innerhalb
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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