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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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Page - 97 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

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97Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten Negative Aspekte sozialer Beziehungen tragen zusammenfassend folgender- maßen zur Reproduktion gesundheitlicher Ungleichheit bei: 1. Auf körperlicher Ebene durch Stress und Verletzung aufgrund von Gewalt. 2. Auf psychischer Ebene durch verringerte mentale Gesundheit z. B. in Form von geringerem Selbstwert und höherem Depressionsrisiko. 3. In bestimmten Fällen kann der soziale Druck durch negative Beziehungsaspekte Veränderungen des (Gesundheits-)Verhaltens bewirken, wobei die gesundheits- hemmenden oder -förderlichen Effekte von der Einzelsituation abhängen. 3 Sozialer Status, negative Beziehungsaspekte und Gesundheit Inwiefern negative Aspekte sozialer Beziehungen, und somit auch die in Abschn. 2 angeführten gesundheitlichen Zusammenhänge, nach Dimensionen sozialer Ungleichheit variieren, ist die leitende Frage dieses Beitrags. Eine Stu- die, die systematisch den Einfluss negativer Aspekte sozialer Beziehungen auf den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status (SES) und Gesund- heitsparameter analysiert ist nicht bekannt. Aus diesem Grund wird in diesem Abschnitt der These nachgegangen, dass soziale Ungleichheiten mit negativen Aspekten sozialer Beziehungen zusammenhängen. Ziel ist es, durch Abschn. 2 und 3 die These zu untermauern, dass niedriger SES mit mehr negativen Beziehungsaspekten einhergeht und damit die niedrigere Gesundheit bei gerin- gem SES zum Teil erklärt wird. Krause et al. (2008, S. 1013) stellen anhand zweier Datensätze mit US-ameri- kanischen Senioren heraus, dass finanzielle Schwierigkeiten mit mehr negativen Interaktionen einhergehen (handlungsorientierte Konzeption, siehe Abschn. 1). Zudem finden sie über beide Datensätze keine Bildungseffekte im Zusammenhang mit negativen Interaktionen. Des Weiteren deuten ihre Ergebnisse darauf hin, dass die Auswirkungen persönlicher wirtschaftlicher Schwierigkeiten bei mehr negativer sozialer Interaktion stärker gesundheitshemmend wirken. Negative Interaktionen in Form von „keine Hilfe bekommen, wenn sie erwartet wird“ verstärken zusätzlich den Effekt von finanziellen Spannungen auf die subjektive Gesundheit (ebd.). Offer und Fischer (2018) fragen hingegen nach Personen, die als besonders schwierig wahrgenommen werden (gesamteinschätzungsorientierte Konzeption siehe Abschn. 1). Danach zeigen die Ergebnisse der California Social Network Study (UCNets) bei anderer Operationalisierung gegenläufige Effekte. Gegenüber dem eben berichteten Effekt finanzieller Spannungen, wird in der multivariaten
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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