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113Netzwerkanalyse
– eine methodische Annäherung
der letzten 18 Monate zwischen ihnen ab. Hierbei gaben 573 Schüler*innen an,
eine solche oder mehrere solche Beziehungen eingegangen zu sein.
Durch unterschiedliche Möglichkeiten, Beziehungen mit anderen zu schlie-
ßen, ergeben sich verschiedene Formen von Netzwerken. Diese reichen von ein-
fachen Dyaden über Triaden bis hin zu einer großen Netzwerkkomponente mit
vielen Akteuren, die auf unterschiedliche Weise miteinander verwoben sind (siehe
Abb. 1). Durch den Vergleich mit zufällig erzeugten Netzwerken konnten die
Forscher feststellen, „that the observed structures differ radically from the ran-
domly generated networks. Specifically, we find that real sexual and romantic net-
works are characterized by much longer contact chains and far fewer cycles.“
(Bearman et al. 2004, S. 44). Dies hat zur Folge, dass viele Personen (hier knapp
50 %) auf indirekten Weg miteinander verbunden sind und somit die Zahl der
Sexualbeziehungen nicht in ihrer Gesamtheit überschauen können. Eine indirekte
Beziehungskette ergibt sich zum Beispiel, wenn ein erkrankter Schüler A eine
Beziehung mit Schülerin B hatte und diese dann eine weitere Beziehung mit
Schüler C eingeht – wenn Schüler C nichts von der Beziehung zwischen A und
Abb. 1 Sexual- und Romantikbeziehungen von Schüler*innen innerhalb der Jefferson
High School. (Quelle: Bearman et al. 2004, S. 58)
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Title
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Subtitle
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Authors
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Editor
- Nico Vonneilich
- Publisher
- Springer VS
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Size
- 14.5 x 21.0 cm
- Pages
- 436
- Category
- Medien
Table of contents
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369