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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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118 M. Gamper aus den Verbindungen der einzelnen Akteure untereinander ergibt. Die maximale Dichte3 ist bei einem Wert von 1 erreicht, d. h., wenn jeder mit jedem im Netz- werk verbunden ist (Seidmann 1983; Wasserman und Faust 1994). Der Wert 0 ist der Minimalwert und bedeutet, dass keine Beziehungen in einem Netzwerk existieren. Bereits Bott (1957) unterschied zwischen „tightly-knitted“ und „loose- ly-knitted“ Netzwerken und meint damit die Vernetzung der Netzwerkmitglieder untereinander. In einem dichten Netzwerk sind viele Akteure untereinander ver- woben. Hier geht man davon aus, dass eine hohe Dichte beispielsweise zu einer starken Kontrolle führen kann oder sich Krankheiten (z. B. durch Viren) schneller verbreiten können. Als Beispiel kann die oben erwähnte Weitergabe von sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten im Sexual- und Romantiknetzwerk der Jef- ferson High School angeführt werden. Neben Maßzahlen, die sich auf das ganze Netzwerk beziehen, existieren auch solche, die den einzelnen Akteur betreffen. Zu nennen wären hier die sogenannten Zentralitäts- bzw. Zentralisierungsmaße4: diese gehen der Frage nach, wie zentral die jeweiligen Akteure in einem Netzwerk sind. Allerdings wurde bislang noch keine Einigkeit erreicht, wie Zentralität konzeptionell zu erfassen und wie sie zu messen ist: „There is certainly no unanimity on exactly what centrality is or on its conceptual foundations, and there is little agreement on the proper procedure for its measurement“ (Freeman 1979, S. 217). Demzufolge gibt es unterschied- liche Formen und Berechnungsarten von Zentralität. Einige fokussieren Aspekte wie beispielsweise Kontrolle, Macht, Prestige, andere den Informationsfluss und wiederum andere nehmen die Erreichbarkeit von Personen in einem Netzwerk in den Fokus. Die einfachste Form ist die Degree-Zentralität. Hier ist der Akteur der zentralste, der die meisten Beziehungen zu anderen Akteuren im Netzwerk hat. Bei der Betweenness-Zentralität ist der Akteur zentral, der am häufigsten auf den kürzesten Wegen zwischen zwei Akteuren im Netzwerk liegt. Bei der Close- ness-Zentralität hingegen ist der Knoten zentral, der die kürzesten Distanzen zu allen anderen Knoten hat. Bei der Eigenvektor-Zentralität ist der Akteur zentral, der Beziehungen zu Akteuren hat, die wiederum sehr zentral sind.5 4Diese können auch für das ganze Netzwerk berechnet werden. 5Einen weiten Überblick zu unterschiedlichen Zentralitätsmaßen und ihrer Berechnung finden sich auf http://schochastics.net/sna/periodic.html. Auf der Webseite befinden sich unterschiedliche Zentralitätsmaße und es wird direkt auf die Artikel verwiesen, in denen das Maß besprochen wird. 3Hierbei muss darauf hingewiesen werden, dass die Netzwerkgröße und die Dichte mit- einander korrelieren können. Siehe dazu auch Anderson et al. (1999).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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