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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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166 I. Moor et al. Fokus auf dem Tabakkonsum im Jugendalter liegt (Abschn. 4.3). Der Rolle des sozialen Netzwerks im Zusammenhang mit gesundheitlichen Ungleichheiten widmet sich Abschn. 5. Die Zusammenfassung erfolgt in Abschn. 6, welches For- schungslücken herausarbeiten und die Ergebnisse kritisch diskutieren wird. 1.1 Soziale Netzwerkforschung im Jugendalter Die SNA ist ein international etabliertes Forschungsfeld (vgl. Scott 2011; Scott und Carrington 2011; Stegbauer und Häußling 2010). Dabei findet die SNA mul- tidisziplinäre Anwendung, vor allem in der Soziologie, aber auch in der Psycho- logie, Ökonomie und Anthropologie (Valente et al. 2004). Die unterschiedlichen Disziplinen und Gegenstandsbereiche sind sich in einem Punkt einig: Netzwerke haben nachhaltige Auswirkungen auf Zugang und Inanspruchnahme von Leben- schancen in unserer Gesellschaft. Dies lässt sich anhand einer längsschnittlichen Studie illustrieren, die Selektionsmechanismen beobachten konnte. So zeigt sich, dass jene, die im Jugendalter über gute schulischen Leistungen verfügen, sich auch tendenziell eher leistungsstarke Freunde suchen (Flashman 2012). Erste Erhebungen und Analysen von Netzwerken zwischen Jugendlichen wurden im Schulkontext bereits im 19. Jahrhundert durchgeführt (Heidler et al. 2014). Spätestens mit den 1960er Jahren (Coleman 1961) begann dann eine sys- tematische Untersuchung im Kontext von Schulumfragen, die sich vor allem in den USA als führender Untersuchungsgegenstand der SNA etabliert haben (vgl. (Freeman 2004; Marsden 2011)). Auf internationaler Ebene wurden für das Jugendalter vielfältige Themen im Zusammenhang mit der sozialen Netzwerkfor- schung bearbeitet, jedoch steckt die deutschsprachige Debatte – insbesondere in Hinblick auf die Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten – hierzu noch weitestgehend in den Kinderschuhen. Gegenstandsbereiche der SNA im Jugend- und jüngeren Erwachsenenal- ter beziehen sich im Kern auf das individuelle Risikoverhalten und strukturell ungleich verteilte Risikoexpositionen, denn sozial benachteiligte Jugendliche sind im Vergleich zu Adoleszenten aus sozial privilegierten Familien einer grö- ßeren Anzahl von Risiken ausgesetzt (Alvin und Deschamps 1998; Friedman und Aral 2001). Querschnittliche Forschungsarbeiten zu Selbstmordversuchen unter Jugendlichen bieten deutliche Hinweise, dass die Wahrscheinlichkeit für das Pla- nen von Suizid mit Eigenschaften der Peergroup wie etwa einem erhöhten Anteil an depressiven Freunden assoziiert ist (Fulginiti et al. 2016). Der häufige Kon- takt im Netzwerk mit risikobehafteten oder depressiven Freunden zeigt sich für den US-amerikanischen Kontext besonders erschreckend im Feld jugendlicher
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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