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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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169Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche … nach wie vor bestehen und diese zu einem höheren Risiko eines gesundheitsschä- digendem Verhalten führen (Alexander et al. 2001; Ali und Dwyer 2009). 2.2 Selektion Im Gegensatz zur These des sozialen Einflusses gibt es zur Selektion nicht so viele verschiedene Annahmen, die näherer Erläuterung bedürfen. Gemäß der Selektionsannahme entscheiden Heranwachsende selbst und treffen eine präfe- renzorientierte Auswahl, mit wem sie sich befreunden möchten. Dabei suchen sie sich mit höherer Wahrscheinlichkeit jene Freunde aus, die ähnliche Eigenschaf- ten oder Vorstellungen haben oder analoge Verhaltensweisen zeigen. Die Selekti- onsthese beschreibt daher auch den Ausschluss von Freundschaften, d. h. welche Personen vom Freundeskreis exkludiert werden. Wenn Freunde bspw. das eigene Rauchverhalten nicht gutheißen, werden sich die Jugendlichen jenen zuwenden, die diese Verhaltensweisen teilen und das Rauchen normativ nicht abwerten. Oft- mals sind es jedoch mehrere Eigenschaften und Verhaltensweisen, die diese Netz- werke entstehen bzw. bestehen lassen (Simons-Morton und Farhat 2010). Für viele Verhaltensweisen, wurden beide Wirkrichtungen des Einflusses und der Selektion untersucht. Beide Mechanismen scheinen beispielsweise für das Rauchverhalten der Jugendlichen zentral zu sein und teilweise auch gleich- zeitig zu wirken (Hall und Valente 2007; Schaefer et al. 2012). Insgesamt wird der Selektionsthese jedoch mehr Gewichtung beim Tabakkonsum zugesprochen (Mercken et al. 2009; Mercken et al. 2010; Mercken et al. 2012; Seo und Huang 2012). Es ist jedoch methodisch herausfordernd, in den Analysen zwischen die- sen beiden Effekten zu unterscheiden. Nur in Längsschnittstudien können diese Mechanismen separat untersucht werden. 3 Jugend, soziale Ungleichheit und Gesundheit Im Jugendalter sind es vor allem das Gesundheitsverhalten und die subjektive Einschätzung der Gesundheit, die Aufschluss über das Wohlbefinden und die gesundheitliche Lebensqualität der jungen Generation geben. Obwohl sich die Gesundheit und das gesundheitliche Verhalten insgesamt eher positiv über die Zeit entwickelt haben, was sich u. a. in einer höheren Einschätzung einer sehr guten Gesundheit (Cavallo et al. 2015), einem höherem Obst- und Gemüsekon- sum (Vereecken et al. 2015), mehr physischer Aktivität (Kalman et al. 2015) und
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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