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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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211Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten … der wöchentlichen Kommunikation mit diesen. Über einen kurzen Längsschnitt von einem Jahr fand sich zunächst der erwartete Effekt von initialem SES auf Gesundheitsmaße ein Jahr später, der partiell durch das individuelle Ausmaß sozialer Netzwerke mediiert wurde. Cable et al. (2013) ermittelten dieselbe Mediation mithilfe von 3000 Teil- nehmern der englischen NCDS-Studie. Als SES-Maß nutzte diese Studie die Bildung in Jahren. Für die Messung der Gesundheit wurde ein Mental Health-In- ventar eingesetzt, während netzwerkseitig die Zahl der engen Familienmitglieder sowie die Zahl der Freunde erhoben wurde. Geringer gebildete Personen zeigten geringere Werte in seelischer Gesundheit und darüber hinaus größere Familien- und kleinere Freundesnetzwerke. In der Mediationsanalyse konnten die Autoren einen eigenständigen Effekt dieser Netzwerkmaße auf die seelische Gesundheit zeigen: bei Männern wirkten sich größere Netzwerke (unabhängig vom Netz- werkbereich), bei Frauen lediglich Freundessektoren partiell mediierend auf den Zusammenhang von SES und Gesundheit aus. Einen ähnlichen Mediationseffekt für soziale Netzwerke konnten Vonneilich et al. (2012) im Längsschnitt mit einer westdeutschen Stichprobe am Ende des mittleren Erwachsenenalters (n = 4146 Teilnehmer; Mage = 58,8 Jahre zum 2. Zeitpunkt des 5-Jahres-Längsschnitts) quantitativ beziffern. Die prospektiven und signifikante Effekte von Bildung, Einkommen und Berufsstatus auf den subjek- tiven Gesundheitsstatus der Teilnehmer reduzierten sich durch die Hinzunahme eines zusammengesetzten Indexes für die soziale Einbettung (SII nach Berkman, bestehend aus drei Indizes für die Anzahl enger Beziehungen, die Einbindung in Vereine oder anderen Gruppen sowie den Familienstand) signifikant. Dabei beliefen sich diese signifikanten Reduktionen der direkten Effekte durch die Hinzunahme des SII (plus zwei weiterer Unterstützungsmaße) bei der Gesamt- stichprobe auf 19,0 % für den Effekt von Bildung auf Gesundheit, auf 21,1 % für Abb. 1 Typische Designs von Moderator (a)- und Mediator (b)-Analysen zum Zusammenhang von SES, Netzwerken und Gesundheit. (Quelle: Eigene Darstellung)
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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