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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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Page - 218 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

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218 H. von der Lippe und O. Reis crowding- in-Phänomene und unfreiwillig verlängerte Eltern-Kind-Phasen wahr- scheinlicher werden. Inwieweit hier z. B. enttäuschte elterliche Erwartungen auf eine „zweite Jugend“ (keine erneute Partnerschaft oder Elternschaft, da sich das Netzwerk ohne Auszug der Kinder nicht erweitert) gerade bei Ressourcenknapp- heit zu einer Verschärfung gesundheitlicher Probleme führt, bleibt eine der offe- nen Fragestellungen – auch in den ungleicher werdenden Industriegesellschaften. Diese hier nur angedeuteten und komplexen Wechselwirkungen zwischen den in Abschn. 1.2 skizzierten Themen soll hier nur eine von zahlreichen Forschungs- desiderata illustrieren. Ein ähnlicher Präzisierungsbedarf in Bezug auf mögliche Wechselwirkungen lässt sich in Bezug auf Heirat und/oder Scheidung konstatieren. Während die Arbeiten der Forschungsgruppen um Felmlee (2001) und Sprecher et al. (2006) zeigen können, dass und in welcher Form Netzwerke das Paarleben fortwährend begleiten, so bleiben doch die Fragen unbeantwortet, ob hiermit stets auch soziale und gesundheitliche Ungleichheiten einhergehen. Spielen die sozialen Netzwerke von Ungebundenen, Paaren oder Geschiedenen für alle Formen der psychischen und physischen Gesundheit sowie für die Reproduktion von gesundheitlicher Ungleichheiten dieselbe Rolle oder lohnt sich hier der genauere Blick? Auch hier- auf weiß die Forschung derzeit keine abschließende Antwort. Aus der Ungleichheitsperspektive liegt für uns jedoch der Gedanke des Mat- thäus-Prinzips nahe: Individuen, die bereits zu Beginn ihrer Lebensspanne in gesünderen, beziehungszufriedeneren und ressourcenstärkeren Netzwerken leben, werden womöglich im Lebenslauf auch dadurch noch etwas gesünder, beziehungszufriedener und ressourcenstärker werden als andere. Für die weitere Untersuchung des Wechselspiels dieser Faktoren und für die Gesundheitsprä- vention sind dies allerdings relevante Ansatzpunkte. Leseempfehlungen Alwin, D. F., Felmlee, D. H., & Kreager, D. A. (Hrsg.) (2018). Social Networks and the Life Course: Integrating the Development of Human Lives and Social Relational Networks. Cham, CH: Springer. Dieser aktu- elle Sammelband stellt den Stand und die Perspektiven der innovativen Synthese aus Lebenslauf- und Netzwerkforschung in 22 Kapiteln vor. Halfon, N., Forrest, C.B., Lerner, R.M. & Faustman, E.M. (Hrsg.) (2018). Handbook of life course health development. Cham, CH: Springer Nature. Dieser aktuelle Sammelband stellt den Stand und die Perspektiven des neuen Forschungsbereichs LCHD (Life Course Health Development) in 26 Kapiteln vor.
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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