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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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228 B. Müller und L. Ellwardt • Forschungsdesigns, die sich lediglich auf qualitative oder quantita- tive Netzwerkmerkmale konzentrieren, unterschätzen systematisch den eigentlichen Effekt der sozialen Einbettung von Personen im Alter auf die Gesundheit. 1 Einleitung Durch Verbesserungen des Lebensstandards und des Gesundheitsverhaltens sowie durch den medizinischen Fortschritt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist das Alter zu einer eigenständigen Lebensphase geworden. Diese wird in der Regel durch den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand eingeleitet (Kohli 2000). Sowohl die Chance, den Ruhestand zu erreichen, als auch die fernere Lebens- erwartung nach Eintritt in den Ruhestand haben sich deutlich erhöht (Eisenmenger und Emmerling 2011). Die nachberufliche Lebensphase umfasst bei vielen Men- schen inzwischen mehrere Jahrzehnte. Zudem sind Personen, die in den Ruhe- stand wechseln, erheblich gesünder als Gleichaltrige früherer Geburtsjahrgänge (Crimmins 2004). Die Ausweitung dieser Lebensphase ging mit einer Differen- zierung alter Menschen hinsichtlich Gesundheit und Selbstständigkeit einher: zu ihr gehören gesunde und aktive Menschen genauso wie hilfe- und pflegebedürftige Personen. Diesem Umstand wird dadurch Rechnung getragen, dass zwischen Per- sonen im höheren und hohen Alter unterschieden wird (Baltes 2007). Merkmale des höheren Alters sind das Fehlen nichtkompensierbarer gesundheitlicher Ein- schränkungen, die Selbstgestaltung vielfältiger Aktivitäten (z. B. Reisen, Hobbies, Ehrenamt) sowie eine gute soziale Einbindung. Die Anforderungen des Alters können in dieser Phase insgesamt gut bewältigt werden. Das hohe Alter ist durch eine Zunahme körperlicher und kognitiver Einbußen sowie Krankheiten gekenn- zeichnet. Fähigkeiten und Möglichkeiten der Kompensation von Defiziten werden geringer (Baltes 1997; Baltes und Smith 2003). Gesundheit und soziale Netzwerke werden im Alter zu zentralen Lebens- bereichen und weisen im Vergleich zu früheren Lebensphasen Besonder- heiten auf. Das Risiko für Erkrankungen mit langsamen Verläufen, die sich oft nicht vollständig heilen lassen, steigt. Als Ursachen dafür werden die Zunahme altersphysiologischer Prozesse, die Kumulation von Risikofaktoren im Lebens- verlauf, lange Latenzzeiten und Folgeerkrankungen von bereits im frühen Lebensalter ausgebrochenen Erkrankungen betrachtet (Tesch-Römer und Wurm 2009). Zudem tritt Multimorbidität, also das gleichzeitige Auftreten mehrerer
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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