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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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260 N. Vonneilich 2 Stand der Forschung 2.1 Mediator-Effekt der sozialen Beziehungen Dass verschiedene Aspekte sozialer Beziehungen eine Mediatorfunktion für die Zusammenhänge zwischen sozioökonomischem Status und Gesundheit ein- nehmen können, findet sich im sogenannten Pfad-Modell von Berkman und Krishna wieder (siehe dazu Abb. 3, Berkman und Krishna 2014). Im Modell werden die möglichen Pfade von u. a. sozioökonomischen Faktoren auf unter- schiedliche Aspekte sozialer Beziehungen und schließlich auf die Gesundheit dargestellt. Die Mediatorfunktion von sozialen Beziehungen, die Frage also, inwiefern soziale Beziehungen den Zusammenhang zwischen sozialem Status und Gesundheit erklären können, wurde bereits in verschiedenen Studien unter- sucht. Cohen und Kollegen untersuchten die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung, sozialem Status und subjektiver Gesundheit (Cohen et al. 1999). Nachdem sie zeigen konnten, dass soziale Unterstützung sowohl mit höhe- rem sozialem Status als auch mit wahrgenommener Gesundheit positiv assozi- iert ist, wurde der Erklärungsbeitrag von sozialer Unterstützung untersucht. Der Erklärungsbeitrag sozialer Beziehungen war in den untersten Statusgruppen am stärksten ausgeprägt (Cohen et al. 1999). Gorman und Sivaganesan fanden keine Hinweise auf einen vollständigen Mediatoreffekt von sozialen Beziehungen. Jedoch zeigten ihre Subgruppen- analysen, dass die Zusammenhänge zwischen einzelnen Statusindikatoren und subjektiver Gesundheit sich verringern, nachdem für soziale Beziehungen kont- rolliert wurde. Insbesondere Arbeitslose schienen hinsichtlich ihrer subjektiven Gesundheit von sozialer Integration zu profitieren, da hier der negative Effekt auf die Gesundheit durch soziale Integration deutlich abgemildert werden konnte (Gorman und Sivaganesan 2007). Dahl und Malmberg-Heimonen fanden in ihren Analysen auf der Grundlage querschnittlicher, repräsentativer Daten aus Norwegen keinen Mediatoreffekt für soziale Beziehungen in Bezug auf den Zusammenhang zwischen sozioöko- nomischem Status und Gesundheit (Dahl und Malmberg-Heimonen 2010). Soziale Beziehungen wurden insbesondere auf der Ebene des sozialen Kapitals erfasst, wobei als Indikatoren sowohl emotionale als auch instrumentelle Unter- stützung als auch die Anzahl persönlicher Kontakte verwendet wurden. Es zeigte sich jedoch, dass keiner der verwendeten Indikatoren zu einer signifikanten Verringerung des Zusammenhangs zwischen sozialem Status und Gesundheit
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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