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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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277Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten … Studien auf größere sozioökonomisch bedingte Unterschiede in der Lebens- erwartung von Frauen* und Männern* hindeuten. Auch bei den diversen Todesursachen ergeben sich deutliche Unterschiede der Geschlechter. Frauen* sterben häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jedoch sterben sie seltener an bösartigen Neubildungen.5 Bei Atmungs- oder Ver- dauungssystemerkrankungen findet man nur geringfügige Geschlechtsdifferenzen (Robert-Koch-Institut 2015). Ein enormer geschlechtsspezifischer Unterschied kann für die Suizidrate bestätigt werden. Im Jahr 2016 beendeten 9838 Menschen ihr Leben, wobei der Anteil der Männer* mit 75 % dreimal so hoch war wie der Anteil der Frauen* mit 25 % (Statistisches Bundesamt 2019b, c). Morbidität im Lebenslauf Auch bei der Morbidität werden geschlechtsspezifische Differenzen sichtbar. Hurrelmann und Quenzel (2011) konstatierten, dass bereits im Kindesalter, d. h. vom ersten Lebensjahr bis zum Eintreten der Geschlechtsreife im Alter von etwa zwölf Jahren, gesundheitliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern auf- treten: Jungen* schneiden in den meisten Gesundheitsindikatoren schlechter ab als Mädchen*. Folglich wurden im Jahr 2017 bis zu dem Alter von 15 Jah- ren mehr Jungen* (4598) als Mädchen* (3659) wegen gesundheitlicher Störun- gen von ärztlichem Fachpersonal untersucht (Hurrelmann und Quenzel 2011; Robert-Koch-Institut 2015; Statistisches Bundesamt 2019a). Auch in der Krank- heitshäufigkeit können geschlechtsspezifische Unterschiede im Kindesalter auf- gezeigt werden (Hurrelmann und Quenzel 2011; Kolip und Hurrelmann 2002). Exemplarisch erkrankten laut dem Statistisches Bundesamt (2019a) im Jahr 2017 Jungen* im Alter von 1–15 Jahren häufiger als Mädchen* an Leukämie, an Epi- lepsie, an chronischen Krankheiten der unteren Atemwege, wie zum Beispiel Asthma bronchiale, und leiden häufiger an Übergewicht sowie Schlafstörungen. Eine größere Anfälligkeit der männlichen* Geschlechter wird sich ebenfalls im Bereich der psychischen Krankheiten konstatiert (Statistisches Bundesamt 2019a; Robert-Koch-Institut 2015; Hurrelmann und Quenzel 2011). Erst mit dem Einsetzen der Pubertät verändert sich diese Situation innerhalb weniger Jahre. Mädchen* im Alter ab 15 Jahren erkranken signifikant häufiger 5Auch bei der Art der bösartigen Neubildungen zeigen sich Geschlechtsdifferenzen. Laut dem Statistischen Bundesamt (2019i) kann für das Jahr 2016 für die männlichen* Geschlechter Lungen- und Bronchialkrebs als die häufigste Krebserkrankung mit Todes- folge aufgeführt werden, mit 29.305 von 125.128 Fällen. Bei den Frauen* ist es mit 18.570 von 105.597 Fällen der Brustkrebs.
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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