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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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278 M. Gamper et al. als Jungen* an psychosomatischen und physiologischen Beschwerden (Kolip und Hurrelmann 2002): Mädchen* im Alter von 15–18 Jahren leiden beispiels- weise öfter als Jungen* an Kopfschmerzen, an Bauch- und Beckenschmerzen, an Schwindel und Taumel und an Essstörungen (Statistisches Bundesamt 2019a). Mit Beginn der Pubertät ändert sich zudem die Inanspruchnahme von ärztlicher Konsultation und Behandlung, die nun mehr Mädchen* als Jungen* in Anspruch nehmen (Hurrelmann und Quenzel 2011; Statistisches Bundesamt 2019a). Die Pubertät kennzeichnet zwar eine Kehrtwende sowohl in der Inanspruch- nahme von medizinischen Hilfeleistungen als auch im Gesundheits- und Krankheitsgeschehen, die geschlechtsspezifische Tendenz setzt sich jedoch im Erwachsenenalter (18–65 Jahre) fort (Kolip und Hurrelmann 2002). Diesbezüg- lich konstatieren das Robert-Koch-Institut (2015), Lampert et. al (2017) sowie Babitsch (2009) einen geschlechtsspezifischen Unterschied in der subjektiven Selbsteinschätzung der Gesundheit. 72,9 % aller Frauen* im mittleren Alter bewerten ihre Gesundheit als gut oder sehr gut, hingegen sind es bei den Män- nern* 76,6 % (Robert-Koch-Institut 2015). Das Vorhandensein einer oder mehrerer chronischer Erkrankungen führt eben- falls zu einer geschlechtsspezifischen Differenz. Kolip und Hurrelmann (2002), Sieverding (2005) und Regitz-Zagrosek (2018) heben hervor, dass das weib- liche* Krankheitsprofil eher durch chronische Erkrankungen sowie durch psycho- somatische und psychische Beeinträchtigungen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Depression, Essstörungen, Migräne, Hypertonie, Gallenblasenerkrankungen, Arthrose, Osteoporose, koronare Herzerkrankungen) geprägt ist; das männliche* hingegen durch akute und lebensbedrohliche Krankheiten (z. B. HIV-Infektion, bösartige Neubildungen der Verdauungsorgane sowie der Lungen und Bronchien, Lungenemphysem, Leberzirrhose, koronare Herzerkrankungen). Eine Metaalana- lyse zu Trans*-Personen weist darauf hin, dass insbesondere Trans*männer6 stark von HIV/AIDS betroffen sind. Hierbei gibt es auch Zusammenhänge mit ande- ren Risikofaktoren wie beispielsweise Prostitution oder Diskriminierung (Herbst et al. 2008). Insgesamt zeigt sich bei LGBT*I*Q-Personen ein hohes Risiko für Darmerkrankungen (z. B. Giardien, Amöben), Hepatitis A und B, Humane Papillomviren7 und Analkarzinom (Analkrebs) (Dean et al. 2000). 7Diese Viren können Haut sowie verschiedener Schleimhäute infizieren und ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen. 6Personen, die sich als überwiegend männlich identifizieren, welche aber bei der Geburt dem weiblichen Geschlecht zugeordnet wurden (Gerede e. V. 2018).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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