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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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288 M. Gamper et al. 1. Auf einer allgemeinen gesellschaftlichen Ebene. Hier wird versucht zu eruie- ren, inwieweit sich die Ressourcenverteilung in der allgemeinen Bevölkerung zwischen den Geschlechtern unterscheidet. 2. Auf der Ebene der Organisationen wird untersucht, inwieweit die Einbindung in soziale Netzwerke den – meist beruflichen – Erfolg beeinflusst. Soziale Unterstützung und Ressourcenverteilung Gillespie et al. (2015) zeigen, dass Männer* wie Frauen* gleichermaßen auf emotionale Unterstützung zurückgreifen können. Ähnliches zeigt sich auch bei Moore (1990). Bearman und Parigi (2004) weisen allerdings darauf hin, dass vor dem Hintergrund „wichtige Dinge zu besprechen“ Frauen* mehr Per- sonen angeben als Männer*. Die Studie zur sozialen Unterstützung von Turner und Marion (1994) stützt sowohl einen Lebenszyklus- als auch einen Gende- reffekt: Frauen* geben an, mehr soziale Unterstützung von Mitarbeiter*innen, Verwandten und Freund*innen zu erhalten als Männer*. Widersprüchlich dazu zeigen sich bei Vyncke et al. (2014) bezogen auf das verfügbare Sozialkapital von Frauen* und Männern*. Männer* können signifikant mehr Ressourcen im Netz- werk aktivieren, berichten von mehr potenziellen Unterstützungsbeziehungen und mehr Netzwerkpartner*innen, die gesunde Lebensweisen fördern. Hobfoll und Vaux (1993) schlussfolgern dagegen anhand verschiedener Studien, dass Frauen* stärker in soziale Unterstützungsinteraktionen eingebunden sind, sie geschickter in Supportprozessen agieren und deswegen auch häufig mehr und intimere Beziehungen sowie größere Unterstützungsnetzwerke besitzen. Frauen* ver- bringen mehr Zeit in sozialen Interaktionen, teilen eher Gefühle und persönliche Sorgen und berichten häufiger von erhaltener sozialer Unterstützung. Walen und Lachman (2000) stellen in ihrer Untersuchung an 2348 in Zweier- beziehungen eingebundenen Erwachsenen (25–75 Jahren) fest, dass Frauen* von mehr Unterstützung durch Familie und Freund*innen berichten, wohingegen Männer* häufiger Unterstützung von ihrer Partnerin* erhalten. Daneben hält Die- wald (1991) anhand der Auswertung fünf repräsentativer Bevölkerungsumfragen fest, dass Frauen* in den meisten Lebensformen mehr Ansprechpartner*innen zur Verfügung haben als Männer*. Dies traf vor allem für ledige, alleinerziehende, geschiedene und verwitwete Frauen* zu. Frauen* suchen, so auch Barker et al. (1990), eher als Männer* Unterstützung von nahen und weiter entfernten Ver- wandten sowie Freund*innen und Nachbar*innen. Wen dabei Frauen* und Männer* bei der Hilfeinanspruchnahme bevorzugen, scheint widersprüchlich. Belegen Antonucci et al. (1998) und Lenz (2003), dass jeweils das eigene Geschlecht bei der Supportsuche favorisiert wird, zeigen andere Wissenschaftler*innen auch gegenteilige Erkenntnisse. Zwar berücksichtigen
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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