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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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299Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten … gibt, bleibt jedoch noch offen. Auch zwischen depressiven Erkrankungen und sozialen Netzwerken zeigt sich ein Zusammenhang, der allem Anschein nach geschlechtsspezifischen Faktoren unterliegt. Im Alter stehen vor allem die Phase der Verwitwung und die damit zusammen- hängenden Netzwerkeffekte im Blickpunkt. Es scheint so zu sein, dass Netzwerke einen positiven Einfluss auf Gesundheit besitzen. Dennoch zeigen sich auch nega- tive Seiten von Netzwerken. Hier gibt es Hinweise auf Geschlechtsunterschiede. Beispielsweise verlieren Männer* durch den Tod ihrer Frau* eher emotionale Unterstützung und Teile der sozialen Kontakte, während Frauen* durch die öko- nomische Abhängigkeit von ihrem Mann* finanziellem Stress ausgesetzt sein können. Die sehr wenigen Studien zu Trans*-Personen zeigen, dass viele Trans*- Personen am Rande der Gesellschaft leben und mit Stigmatisierung, Dis- kriminierung, Ausgrenzung, Gewalt und schlechter Gesundheit konfrontiert sind (Winter et al. 2016). Als Fazit möchten wir noch kurz auf die Desiderata eingehen. Trotz einer Anzahl an wissenschaftlichen Untersuchungen sind bisher noch viele Fragen ungeklärt. Vor allem wollen wir darauf hinweisen, dass intergeschlechtliche Per- sonen11 in den Studien (fast) nie Berücksichtigung finden. Ferner spielt bei der Analyse zum Nutzen von sozialer Unterstützung oder Sozialkapital Netzwerk- forschung bisher eine untergeordnete Rolle. Aber auch konkrete Fragen bleiben kaum berücksichtigt. Während bei Risikoverhalten der Einfluss von Netzwerken bereits sehr gut erforscht ist, stellt sich die Frage, welche positiven Aspekte soziale Netzwerke auf das Gesundheitsverhalten wie z. B. Sporttreiben oder auch das Entsagen von bestimmten Drogen haben. Auch bei den Erklärungsmustern hinsichtlich der Erkrankung und dem Verlauf von Krankheiten, sollte die Frage nach den Effekten von Schicht, Geschlecht und sozialen Netzwerkverbindungen noch stärker in den Blickpunkt genommen werden und dies nicht nur mit neueren Verfahren der quantitativen sondern auch der qualitativen Netzwerkforschung. Zudem wäre es hier wichtig, das Konzept der Intersektionalität noch besser mit der Netzwerkforschung zu verbinden. 11Menschen, deren körperliche Merkmale sich nicht der weiblichen oder männlichen Geschlechternorm zuordnen lassen (Gerede e. V. 2018).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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