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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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331Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden „alleinerziehend“ verdeutlicht werden, inwieweit die Netzwerkforschung hier eine Rolle spielt und zur Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten beitragen kann. Zunächst wird dafür der aktuelle Forschungsstand zur Gesundheit von Alleinerziehenden präsentiert. Anschließend wird aufgearbeitet, was über deren soziale Integration, soziale Beziehungen und soziale Netzwerke bekannt ist, und welche Forschungslücken hier ggf. noch bestehen. Im darauffolgenden Abschnitt werden dann die Wechselwirkungen zwischen sozialen Netzwerken und der Gesundheit Alleinerziehender analysiert. Den Abschluss bilden ein Fazit und Forschungsdesiderata. 2 Die Gesundheit Alleinerziehender Die Gesundheit Alleinerziehender wurde in den letzten Jahrzehnten häufiger untersucht. Im Fokus stehen dabei wegen des geringen Anteils alleinerziehender Väter in der Bevölkerung zumeist alleinerziehende Mütter. Nur wenige Studien beziehen alleinerziehende Väter ein oder stellen sie gar in den Mittelpunkt. Das Bild, das diese Studien seit Jahrzehnten für Deutschland wie für andere west- liche Staaten zeigen, erscheint eindeutig: Alleinerziehende sind weniger gesund als Mütter und Väter, die in anderen Lebensformen leben. Dies gilt sowohl für die körperliche als auch für die seelische Gesundheit. So schätzen z. B. allein- erziehende Mütter ihre Gesundheit schlechter ein als Mütter, die in einer Partner- schaft leben (Chiu et al. 2016; Helfferich et al. 2003; Rousou et al. 2013; Sperlich et al. 2011; Van de Velde et al. 2014). Alleinerziehende Mütter geben häufiger körperliche Beschwerden an, aber auch psychische wie Angst und Depressivität (Franz et al. 2003; Helfferich et al. 2003; Sperlich et al. 2011; Van de Velde et al. 2014). Auch weisen sie ein geringeres Wohlbefinden und eine geringere Lebenszufriedenheit auf als Eltern in Paarbeziehungen (Helfferich et al. 2003; Kohler et al. 2005; Osborne et al. 2012; Vignoli et al. 2014; Winkelmann und Winkelmann 1998). Das Gesund- heitsverhalten alleinerziehender Mütter gilt als risikoreicher, so ist der Anteil der regelmäßigen Raucherinnen unter den alleinerziehenden Müttern fast dop- pelt so hoch (46 %) wie unter den verheirateten Müttern (24 %) (Helfferich et al. 2003, S. 16), auch achten alleinerziehende Mütter weniger auf eine gesunde Ernährung und sind etwas weniger sportlich aktiv als verheiratete Mütter (ebd.). Ähnliche Befunde zur subjektiven Gesundheit, zu körperlichen wie psychischen Beschwerden wie auch zum Rauchverhalten finden sich auch für alleinerziehende Väter (Benzeval 1998; Chiu et al. 2016; Cooper et al. 2008; Sperlich et al. 2011;
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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