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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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341Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden Kontaktverluste durch eine Trennung kompensiert werden können als auch, dass soziale Ressourcen einen Mangel an ökonomischen Ressourcen kompen- sieren können. Damit könnten soziale Netzwerke von Alleinerziehenden eine gesundheitsförderliche Wirkung haben, indem sie negative Gesundheitseffekte von Trennung, Armut und sozialer Ungleichheit abpuffern. Unklar ist jedoch, inwieweit und unter welchen Bedingungen sie das tun oder sich eine negative Spirale entwickelt. a. Besonders wünschenswert wären hier Längsschnittstudien, die kurz- und längerfristige Veränderungen in der Lebensform, im sozialen Status, in sozialen Netzwerken und der Gesundheit in ihren Bedingungen und Konse- quenzen analysieren. b. Sinnvoll sind aber auch Querschnittserhebungen z. B. unter Allein- erziehenden mit unterschiedlichem sozialen Status oder unterschiedlicher Verweildauer in der Lebensform, die zeigen können, inwieweit sich diese Gruppen in ihrer Netzwerkstruktur und Gesundheit unterscheiden. c. Qualitative Studien können die Bedeutung sozialer Beziehungen und spezi- fischer Netzwerkstrukturen für die Alleinerziehenden näher beleuchten und aufzeigen, auf welche Weise, durch welche Mechanismen, unter wel- chen Bedingungen und in welchen Kontexten soziale Netzwerke zu einer Reproduktion sozialer Ungleichheiten beitragen oder soziale Ungleich- heiten kompensieren können. Auch fehlen vertiefende qualitative Studien, die deutlich machen können, wie Personen aus unterschiedlichen sozialen Schichten mit einer Trennung umgehen, und was dies für ihre sozialen Beziehungen bedeutet. Diese können auch in den Mittelpunkt rücken, wie Alleinerziehende ihre sozialen Kontakte bewerten. So muss ein kleineres Netzwerk nicht unbedingt mit einer geringeren sozialen Unterstützung ein- hergehen, vielleicht wird es auch als positiv erlebt, da Kontakte wegfallen, für deren Pflege vorher Zeit und Mühe investiert werden musste. d. Häufig werden soziale Beziehungen nur in ihren vorteilhaften Aus- wirkungen untersucht, sie können jedoch Konflikte beinhalten und Stress auslösen (Gräbe 1991). Gerade für Alleinerziehende mit niedrigerem sozia- len Status kann die Annahme von Unterstützung belastend sein (Cook 2012). Diese negativen Aspekte von sozialen Beziehungen werden noch viel zu selten in Netzwerkstudien einbezogen, daher ist zu fragen: Wie lässt sich das komplexe Zusammenspiel von Unterstützung und Konflikten in sozialen Netzwerken fassen, und welche Rolle spielen hierfür konkrete Netzwerkstrukturen?
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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