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342 S. Keim-Klärner
4. Unterstützungsnetzwerke sind nicht nur privater Natur, auch von institutio-
neller Seite wird Unterstützung für Alleinerziehende bereitgestellt, die nicht
nur in das persönliche Netzwerk Alleinerziehender integriert werden kann
(Familienhelfer etc.), sondern auch selbst netzwerkförmig organisiert sein
kann (siehe Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
2013). Auch bezüglich des Zusammenwirkens privater und institutionalisierter
Unterstützung besteht Forschungsbedarf. So wirft sich hier die Frage auf, ob
institutionalisierte Unterstützung private Unterstützung verdrängt und damit
das soziale Gefüge und die Verfügbarkeit von Ressourcen weiter schwächt,
oder ob sie nicht gerade besonders in schweren Belastungslagen Unter-
stützung überhaupt erst ermöglicht, da einzelne Unterstützter nun nicht mehr
durch die notwendige Unterstützung überlastet werden.
Leseempfehlungen
Gerstel, N., Kohler Riessman, C., & Rosenfield, S. (1985): Explaining the
Symptomatology of Separated and Divorced Women and Men: The Role of
Material Conditions and Social Networks. Social Forces 64 (1), S. 84–101.
Diese US-amerikanische Studie aus den 1980er Jahren interessiert sich
dafür, wodurch Ehen gesundheitsprotektiv wirken. Die Autorinnen ana-
lysieren Daten der Northern California Community Study zur Gesundheit
von Verheirateten und Geschiedenen/getrennt Lebenden. Dabei handelt es
sich um eine frühe Studie mit netzwerkanalytischer Perspektive, die auch
gezielt Netzwerkstrukturen untersucht. Sie zeigt die Erklärungskraft sozia-
ler Netzwerke für Unterschiede zwischen Verheirateten und Geschiedenen
und eine gesundheitsprotektive Wirkung von Netzwerken geringerer Dichte.
Harknett, Kristen (2006): The Relationship Between Private Safety
Nets and Economic Outcomes Among Single Mothers. Journal of Mar-
riage and Family, 68 (1), S. 172–191. Die Autorin zeigt anhand US-ame-
rikanischer Daten, dass Alleinerziehende mit geringer Bildung, in
prekärer Beschäftigung und Armutslagen zwar am meisten Unterstützung
benötigen, diese aber am wenigsten verfügbar haben. Damit verstärken
ihres Erachtens Benachteiligungen auf der Meso-Ebene der sozialen
Beziehungen Benachteiligungen auf der individuellen Ebene.
Mc Lanahan, Wedemeyer, Adelberg (1981), Niepel (1994) und
Keim (2018), siehe Literaturverzeichnis. Dabei handelt es sich um drei
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Eine neue Perspektive für die Forschung
- Title
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
- Subtitle
- Eine neue Perspektive für die Forschung
- Authors
- Andreas Klärner
- Markus Gamper
- Sylvia Keim-Klärner
- Irene Moor
- Holger von der Lippe
- Editor
- Nico Vonneilich
- Publisher
- Springer VS
- Location
- Wiesbaden
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-21659-7
- Size
- 14.5 x 21.0 cm
- Pages
- 436
- Category
- Medien
Table of contents
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
- Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
- Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
- Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
- Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
- Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
- Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
- Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
- Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
- Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
- Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
- Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
- Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
- Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
- Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369