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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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379Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … 2 Soziale Netzwerke von Migrationsanderen – Die Rolle sozialer Netzwerke im Migrationsprozess Während das Konzept sozialer Netzwerke in der Migrationsforschung sehr früh eine Rolle gespielt hat (z. B. Kettenmigration) (Boyd 1989; Jedlicka 1978), wer- den Methoden der Netzwerkanalyse erst in jüngerer Zeit eingesetzt (Lubbers et al. 2010; Gamper und Reschke 2010). Auffällig ist jedoch, dass die Netzwerk- analyse hauptsächlich einen Bezug zur Sozialkapitaltheorie aufweist (Gamper 2015) und vor allem die Unterstützungsleistung von Migrant_innenetzwerken untersucht wird (Portes 1995; Pohjola 1991). Vor diesem Hintergrund können die Studien nach strukturbeschreibenden und ressourcenorientierten Forschungs- perspektiven unterschieden werden. Aus einer strukturbeschreibenden Forschungsperspektive werden die Beziehungen und deren Netzwerkstruktur von Migrant_innen wie ihre individu- elle Einbettung in das soziale Umfeld untersucht (Lubbers et al. 2010; Gamper et al. 2013). Hier besteht häufig ein starker Bezug zur Netzwerkanalyse, umfasst aber auch andere methodische Ansätze. Bei ressourcenorientierten Ansätzen ste- hen eher die verfügbaren und zu mobilisierenden Unterstützungsleistungen (z. B. Geldleihen, emotionale Unterstützung) im Mittelpunkt (Haug 2000b). Auch wenn dabei z. T. von Netzwerken gesprochen wird, findet eine Netzwerkanalyse, im engeren Sinne, hierbei selten statt. Neben der vorangegangenen methodischen Unterscheidung können Netz- werke, theoretisch, in drei unterschiedlichen Phasen der Migration eine bedeutende Rolle einnehmen: Erstens bei der Entscheidung für eine Emigration, zweitens innerhalb der Wanderung bzw. des Migrationsprozesses sowie drittens nach der Ankunft im Zielland. Diese drei genannten Prozesse können sich im Lebenslauf auch wiederholen. In den Forschungen werden hierbei unterschied- liche Schwerpunkte gesetzt. 2.1 Entscheidungsfindung zur Migration Bereits 1964 führten MacDonald und MacDonald (1964) das Konzept der Ketten- migration ein. Hier wird davon ausgegangen, dass Pionier-Migrant_innen die Akteure in ihrem Netzwerk durch Unterstützung und Informationsweitergabe beeinflussen. Es wird behauptet, dass Pioniermigrant_innen hohen Migrations- kosten und -risiken ausgesetzt sind, während nachfolgende Migrant_innen einen geringeren Aufwand betreiben müssen, da sie ihre Netzwerkressourcen, die
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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