Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Medien
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
Page - 381 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 381 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

Image of the Page - 381 -

Image of the Page - 381 - in Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung

Text of the Page - 381 -

381Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … Schmuggler_innen, um nationale Grenzen zu überschreiten (z. B. Bilecen 2012; Garip 2016). Koser (1997) argumentiert, dass der Ansatz des sozialen Netzwerks für das Verständnis des Asylverfahrens von entscheidender Bedeutung ist. Koser und Pinkerton (2002) behaupten weiter, dass soziale Netzwerke Einfluss auf das Wann und Wo der Migration nehmen. Neuere Ergebnisse unter syrischen Flücht- lingen in Jordanien weisen zudem darauf hin (Lagarde und Dorai 2016), dass die zunehmend restriktive Einreisepolitik Jordaniens Migrant_innen dazu zwingt auf schwächere Bindungen, professionelle Akteure und Schmuggler_innen zurück- zugreifen, die im Folgenden die Reisepläne von Migrant_innen beeinflussen und Bewältigungsstrategien zur Verfügung stellen. Vor diesem Hintergrund wird sowohl auf die Netzwerkanalyse, wie auch auf andere Methoden, für die Beschreibung von Relationen, zurückgegriffen. 2.3 Migrant_innennetzwerke in der Post- Migrationsphase Der Großteil der Migrationsstudien zu sozialen Netzwerken konzentriert sich auf die Postmigrationsphase. Diese Studien fokussieren in erster Linie egozentrierte Netzwerke und setzten diese häufig in Beziehung mit umstrittenen Konzepten wie der sozialen Integration oder sozialen Assimilation. Hierfür analysieren die Forschungsarbeiten allgemeine Merkmale des Netzwerks, wie die Größe und die Zusammensetzung des Netzwerks in Bezug auf die Anzahl der „einheimischen Bevölkerung“, „Landsleuten“ und „anderen Migrant_innen“. Weitere Faktoren sind beispielsweise die Rolle der Alteri (z. B. Arbeitskolleg_innen, Freund_innen) oder die Stärke und Dauer der Bindung (z. B. Brandes et al. 2008, 2010; Gamper et al. 2013; Kindler et al. 2015). Die Hauptannahme dieser Forschungsrichtung lautet: Je mehr Bindungen Migrant_innen mit der einheimischen Bevölkerung im Einwanderungsland haben, desto höher ist ihre soziale Integration (Eisen- stadt 1952; Gordon 1964; Nauck 1989; Facchini et al. 2014). Studien zeigen, dass Migrant_innen in der ersten Ankunftsphase stark von wenigen Kontakten mit ihren Landsleuten in ihrem neuen Wohnsitzland abhängen (z. B. Bashi 2007; Bauer et al. 2009), die Netzwerke mit der Aufenthaltsdauer aber immer hetero- gener werden (Facchini et al. 2014). Neben der Beschreibung der persönlichen Netzwerke hinsichtlich ihrer Größe, Zusammensetzung und Struktur haben Forscher_innen die sozialen Unter- stützungsleistungen in Netzwerken analysiert. Der Fokus liegt hier auf den Unter- stützungsleistungen durch lokale, internationale und transnationale Beziehungen
back to the  book Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung"
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten