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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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389Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? … („Wie viele enge Freund_innen/Verwandte haben Sie?“) und Kontakthäufig- keit auf die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität. Unabhängig von „race“ und „ethnicity“ (die als Begriffe unklar bleiben) hat eine größere Anzahl enger Freund_innen und Verwandte und häufigerer Kontakt positiven Einfluss auf die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität, wobei dieser Effekt sich für „non-His- panic Whites“ stärker zeigt. 4 Fazit und Desiderata 4.1 Desiderata zu Migration und Gesundheit Für eine weitere Erforschung des angenommenen und für bestimmte Gruppen belegten Zusammenhangs von Migration und Gesundheit stehen noch einige Arbeiten aus. Um etwa die Einflüsse der Mehrheitsgesellschaft/Dominanzkultur auf die Gesundheit von Migrant_innen zu ermitteln, bräuchte es Vergleichs- studien innerhalb verschiedener Aufnahmeländer (Kirkcaldy et al. 2006). Zudem gibt es in Deutschland laut Stenzel (2016) noch keine Untersuchung, die die oft diskutierte „Healthy-migrant“-Hypothese getestet oder aber Migration als potenziell kritisches Lebensereignis und damit als Stressor für Gesundheit unter- sucht hat. Des Weiteren fehlt es an Studien zum Einfluss der Kategorie „soziale Schicht“ auf Migration und Gesundheit (Stenzel 2016). Inwieweit gesundheit- liche Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte kul- turell, migrationsbedingt oder sozial zu erklären sind, bedarf demnach weiterer Forschung (Razum et al. 2011; Knipper und Bilgin 2009). Ebenso sind Arbeiten zur Versorgungsforschung (Zugang, Unterschiede in der Nutzung und Compli- ance) (Razum et al. 2011) und die Auswirkung der Adaption eines „westlichen Lebensstils“ auf die Gesundheit von Migrant_innen rar (Krämer und Baune 2004). Es bleibt zu fragen, inwieweit die mit dem Begriff Migration assoziierten Phänomene tatsächlich migrationsspezifisch, d. h. beispielsweise verbunden mit einem konkreten Migrationsprozess sind, oder ob nicht andere soziale Gruppen- zugehörigkeiten (höheren) Erklärungsgehalt für gesundheitliche Ungleichheiten besitzen. „Pointiert ausgedrückt: Migration ist keine ‚Krankheit‘ und ist nicht ‚pathologisch‘. Ein Zusammenhang mit Krankheitsphänomen kann bestehen, ist aber stets aufmerksam und differenziert zu erörtern, bzw. auf eine methodisch adäquate Art zu untersuchen“ (Knipper und Bilgin 2009, S. 17).
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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