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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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401Desiderata: Soziale Netzwerk und gesundheitliche Ungleichheiten … 1 Einleitung „Sag mir, wie viel Deine Freunde verdienen, und ich sage Dir, ob Du rauchst, welche Krankheiten Du hast und wie alt Du werden wirst!“ Mit dieser etwas zugespitzten Aussage wurde am Anfang dieses Bandes vorgeschlagen, den empirisch gut bestätigten Zusammenhang von sozialen und gesundheitlichen Ungleichheiten aus der Perspektive der Netzwerkforschung zu beleuchten (siehe Kap. „Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Forschungsperspektive“). Soziale Netzwerke werden dabei als vermittelnde Ins- tanz auf einer intermediären oder Meso-Ebene verstanden, deren Struktur und Funktion zwischen vertikalen (Einkommen, Bildung, berufliche Stellung etc.) sowie horizontalen (z. B. Alter, Geschlecht, ethnische Herkunft) und gesund- heitlichen Ungleichheiten (z. B. Lebenserwartung, Erkrankungsraten) vermittelt (Mediatorfunktion) oder deren Beziehung beeinflusst (Moderatorfunktion). Damit wird der Versuch unternommen, zwischen die makro- und die mikro- fundierte Gesundheitswissenschaft gewissermaßen eine „mesofundierte“ For- schung zu stellen, die notwendigerweise die Makro- und die Mikro-Perspektiven vereint. Mit diesem Anspruch verortet sich die Netzwerkforschung zwischen klassischen makrosoziologischen Ansätzen, die sich auf große Gruppen (z. B. soziale Klassen, Geschlechter) beziehen, und mikrofundierten Ansätzen, die indi- viduelle gesundheitliche Voraussetzungen, Präferenzen und Verhaltensweisen betonen. Sie greift damit auch die Kritik von Emirbayer (1997) auf, der auf der einen Seite allzu einfache Modelle rationaler und am Eigeninteresse orientierter Akteure kritisiert; auf der anderen Seite aber auch Ansätze bemängelt, die den strikten Vorrang von Normen oder gesellschaftlichen Strukturen behaupten, welche das Handeln von Subjekten „leiten“ (vgl. Klärner und Keim 2019). Im sozialen Netzwerk treffen individuelle Voraussetzungen, wie die genetische Aus- stattung, die Persönlichkeit, Vorlieben etc., auf die soziale „Strukturation“ (Gid- dens 1984) durch vertikale und horizontale Ungleichheiten. Soziale Netzwerke werden einerseits vom Individuum beeinflusst, andererseits wirken sich Netz- werkveränderungen auf das Individuum aus. Für die Klärung der Zusammenhänge zwischen individueller Gesundheit, Netzwerk und sozialer Ungleichheit bedarf es einiger Voraussetzungen, denen sich der erste Teil dieses Bandes widmet. In der wissenschaftlichen Auseinander- setzung mit den Themen rund um soziale Beziehungen, soziales Kapital und soziale Netzwerke kann festgestellt werden, dass die unterschiedlichen Begriffe nicht klar voneinander abgegrenzt und teilweise synonym verwendet werden. Damit bleiben die Begriffe oft unklar, was eine einheitliche Definition und ein
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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