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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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407Desiderata: Soziale Netzwerk und gesundheitliche Ungleichheiten … und subjektiver Gesundheit. Die Frage, ob auch bei Demenzerkrankungen und schmerzassoziierten Erkrankungen Wechselwirkungen mit dem SES und sozia- lem Netzwerk auftreten, ist hingegen noch nicht geklärt. Die Autor*innen beto- nen, dass Forschungsdesigns, die komplexe Maße von sozialen Netzwerken im Alter erheben, für die Untersuchung der Beziehung von SES, Gesundheit und sozialem Netzwerk besser geeignet sind als einseitig quantitativ oder qualitativ ausgerichtete Instrumente. Bislang werden Netzwerkmerkmale in der geronto- logischen Forschung meist nur indirekt, d. h. über sogenannte Proxy, gemessen. Das Potenzial etablierter Verfahren der Netzwerkanalyse sollte für die zukünftige Erforschung von Menschen im Alter wesentlich stärker genutzt werden. 3 Offene Fragen aus Sicht der Ungleichheitsforschung Im dritten Teil des Bandes nähern sich die Autor*innen der Netzwerkforschung aus der Perspektive der Ungleichheitsforschung. Für Studien zum sozialen Sta- tus stellt Nico Vonneilich (siehe Kap. „Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit“) fest, dass es kaum Untersuchungen gibt, die im Sinne von Mehr-Ebenen-Modellen makrosoziale, mikrosoziale und individuelle Prozesse verknüpfen. Nur selten werden diese Ebenen miteinander in Verbindung gebracht und die sozialstrukturellen Faktoren zur Entstehung oder der Verhinderung stabi- ler sozialer Netzwerke berücksichtigt und in Bezug zur Gesundheit gesetzt. Da es kaum einschlägige Studien mit umfangreichen Indikatorensätzen zu sozialen Netzwerken gibt, empfiehlt der Autor die Reanalyse vorhandener Datensätze, wie etwa der SHIP-Studie. Allerdings sind Sekundärdaten häufig mit Messproblemen behaftet – entweder auf der Ebene der Gesundheit oder des Netzwerkes. Auch für die relativ gut untersuchte Ungleichheit nach Erwerbslosigkeit (siehe Kap. „Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheit“) beklagen Gerhard Krug und Ko-Autoren das Fehlen von Studien, die Netzwerke in ihrer Auswirkung auf gesundheitliche Ungleichheit zeigen. Dieses Fehlen ist umso bedauerlicher, da für dieses Ereignis gute Belege für netzwerkbezogene Mediator- und Moderatoreffekte erbracht wurden. Auch für dieses Thema lassen sich zeitliche Prozesse aufgrund des weitgehenden Fehlens von Längsschnitt- studien kaum darstellen. Insbesondere was psychische Gesundheit betrifft, kann bisher schlecht zwi- schen Ursache und Wirkung differenziert werden, zumal die meisten Studien auf ausgelesene Stichproben zurückgreifen. Derartige „Abwärtsspiralen“, in denen kleiner werdende Netzwerke und schlechtere Gesundheitslagen auftreten, sind
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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