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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten - Eine neue Perspektive für die Forschung
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413Desiderata: Soziale Netzwerk und gesundheitliche Ungleichheiten … Netzwerken war ein Kritikpunkt, der in allen Beiträgen dieses Bandes geäußert wurde. Im Folgenden werden einige Forderungen an eine Netzwerkforschung aus den einzelnen Kapiteln zusammengetragen, die die angestrebte Mesofundierung von Gesundheit verbessern könnten: • Das Netzwerk sollte über die Erfassung der Art und Anzahl von Kontak- ten hinausgehen und Aussagen über die Strukturebene ermöglichen. Hierzu gehören Parameter wie beispielsweise Dichte, Homogenität, Zentralität, Cli- quen oder strukturelle Löcher. • Das Netzwerk sollte weitergehende Informationen über die Alteri samt ihrer Eigenschaften beinhalten, sowohl als neu generierte Knoten (durch Akteurs- generatoren) als auch durch deren Beziehungen (Alter-Alter-Kanten). Hier lie- gen im deutschsprachigen Raum bereits erste ausgearbeitete Netzwerkmodule vor, die in großen Repräsentativerhebungen eingesetzt werden. Im ALLBUS etwa (siehe: www.gesis.de/allbus) werden zu den fünf wichtigsten Netzwerk- personen die Alter-Alter-Relationen und zahlreiche Eigenschaften der Per- sonen abgefragt. Das Soziooekonomische Panel (SOEP, siehe: www.diw.de/ soep) zielt eher auf die Netzwerkgröße von Individuen ab und nutzt dazu fünf Akteursgeneratoren mit je fünf Nennungsmöglichkeiten (d. h. einer Netzwerk- größe von maximal bis zu 20 Unterstützer*innen plus maximal bis zu fünf negative/belastende Beziehungen). Dazu kommen noch einige weitere Netz- werkfragen, die überwiegend auf die Größe und z. T. Qualität anderer Netz- werksektoren abzielen, ohne dass Alter-Alter-Kanten erfragt werden. Diese Module stellen jedoch wichtige und praktisch erprobte Ausgangspunkte für praktikable Netzwerkmodule zukünftiger Studien dar. • Die Beziehungen selbst sollten grundsätzlich nicht nur gesundheitsförderliche (im Sinne von Unterstützung oder sozialem Kapital), sondern auch negative, gesundheitsbeeinträchtigende Aspekte beinhalten (wie es im SOEP bereits im Ansatz der Fall ist). Negative Beziehungen sind geeignet, gesundheitliches Vermögen zu reduzieren, und können sowohl im Nah- als auch im Fernraum des Individuums auftreten und direkt auf Ego wirken bzw. Alteri-Alteri-Bezie- hungen betreffen. Schließlich können Beziehungen prinzipiell unterstützend und belastend zugleich sein und sollten nicht auf eine (einzige) Funktion redu- ziert werden. • Die Netzwerkerfassung sollte möglichst vergleichbar für verschiedene Kon- texte sein, dies betrifft sowohl räumliche als auch zeitliche Dimensionen. Mit (sozial)räumlichen Dimensionen sind solche wie Stadt-Land, Arbeit- Freizeit, offline-online oder Migrationsereignisse gemeint. Kulturell bedingte Frames – wie etwa unterschiedliche Definitionen von „Familie“, aber auch
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Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten Eine neue Perspektive für die Forschung
Title
Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten
Subtitle
Eine neue Perspektive für die Forschung
Authors
Andreas Klärner
Markus Gamper
Sylvia Keim-Klärner
Irene Moor
Holger von der Lippe
Editor
Nico Vonneilich
Publisher
Springer VS
Location
Wiesbaden
Date
2020
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-658-21659-7
Size
14.5 x 21.0 cm
Pages
436
Category
Medien

Table of contents

  1. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten – eine neue Perspektive für die Forschung 1
  2. Theoretische und methodische GrundlagenSoziale Beziehungen, soziales Kapital und sozialeNetzwerke – eine begriffliche Einordnung 33
  3. Netzwerktheorie(n) – Ein Überblick 49
  4. Wirkmechanismen in sozialen Netzwerken 65
  5. Negative Beziehungsaspekte und gesundheitliche Ungleichheiten 87
  6. Netzwerkanalyse – eine methodische Annäherung 109
  7. Soziale Netzwerke, familiales Sozialkapital und kindliche Gesundheit 137
  8. Soziale Netzwerke, Gesundheit und gesundheitliche Ungleichheiten im Jugendalter 163
  9. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im jungen und mittleren Erwachsenenalter 193
  10. Soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten im Alter 227
  11. Ungleichheitsdimensionen Sozialer Status, soziale Beziehungen und Gesundheit 257
  12. Geschlecht und gesundheitliche Ungleichheiten – Soziale Netzwerke im Kontext von Gesundheit und Gesundheitsverhalten 273
  13. Arbeitslosigkeit, soziale Netzwerke und gesundheitliche Ungleichheiten 309
  14. Soziale Netzwerke und die Gesundheit von Alleinerziehenden 329
  15. Soziale Netzwerke und Behinderung – Zugang und Stabilisierung der Einbindung in den allgemeinen Arbeitsmarkt 347
  16. Migration als gesundheitliche Ungleichheitsdimension? Natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeit, Gesundheit und soziale Netzwerke 369
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